Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchten wir Sie einladen, an einer Studie im Rahmen einer Leonardo da Vinci Partnerschaft im Programm „Lebenslanges Lernen“ teil zu nehmen. Der Titel unseres Projektes lautet:
Europäische Rahmenbedingungen für die qualifizierte Durchführung und Ausbildung in Tiergestützter Therapie und Intervention (AMAT – animal mediated and assisted therapy)
Mit dieser Studie versuchen wir zunächst ein Inventar der tiergestützten Interventionen, Therapien und der Ausbildungsprogramme in diesem Feld zu erstellen, die in allen Partnerländern angeboten werden.
Die Ergebnisse der Studie werden uns helfen, aktuelle Probleme und die spezifischen Interessen aller Betroffenen genau zu bestimmen, um diese zukünftig in unserer Arbeit berücksichtigen zu können.
Neben dem Fragebogen lassen wir Ihnen eine detaillierte Projektbeschreibung zukommen.
Bei Fragen oder falls Sie mehr Informationen über den Verlauf und den aktuellen Stand des Projekts erhalten möchten, zögern Sie nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen!
Wir bedanken uns für Ihre Mithilfe!
Projektbeschreibung
Es handelt sich hierbei um ein Leonardo Da Vinci Gemeinschaftsprojekt von Organisationen, die sich mit der Ausbildung und Anwendung von AMAT insbesondere mit Pferden und Hunden befassen. Folgende Länder arbeiten hierbei zusammen:
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Belgien (Handhippo,
users.skynet.be/handhippo)
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Frankreich (FITRAM,
www.fitram.eu)
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Deutschland (Förderkreis Therapeutisches Reiten,
foerderkreis-therapeutisches-reiten.de)
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die Niederlande (SHP-E(NL),
www.equitherapie.org)
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Polen (Stowarzyszenie Strapate Ranczo,
strapateranczo.cba.pl)
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die Slowakei (Slovenska Hipoterapeuticka Asociacia,
www.hipoterapia.sk)
Die Organisationen, die sich an diesem Projekt beteiligen, arbeiten mit AMAT, um Menschen mit Schwierigkeiten aufgrund einer physischen, psychischen, geistigen und/oder sozialen Beeinträchtigung zu helfen. Indem wir im erzieherischen, sozialen, therapeutischen oder rehabilitativen Bereich arbeiten, ergänzen und vertiefen wir die medizinischen, pflegerischen und erzieherischen Maßnahmen auf eine sehr wirkungsvolle Art und Weise.
Ziel des Gemeinschaftsprojekts ist es, EU-weit zu gewährleisten, dass identische Maßnahmen innerhalb der verschiedenen Bereiche und Aufgaben von AMAT qualitativ gleichwertig sind. Dies wird nur möglich sein, wenn man Ausbildungsprogramme an klar definierten Qualitätsstandards und Qualifikationen ausrichtet, die wir mit Hilfe dieses Projekts ermitteln und entwickeln werden.
Aus den Ergebnissen wird sich schließlich ein verlässliches System von Qualitäts- und Sicherheitsstandards ergeben, welches europäischen Klienten mehr Transparenz und somit bessere Auswahlkriterien hinsichtlich der Qualität und Professionalität Tiergestützter Angebote bieten soll.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Liste teilnehmender Organisationen und deren Arbeit und Ziele.
Über dieses Projekt
Tiergestützte Therapie schließt Maßnahmen erzieherischer, sozialer, therapeutischer oder rehabilitativer Art mit ein, die von Fachkräften mithilfe des Tieres ergriffen werden. Innerhalb der Arbeit mit dem Klienten entwickelt sich eine Beziehung zwischen Tier, Klient und Fachkraft, auf der die gesamte Arbeit aufbaut. Das Tier stellt hierbei neben den beiden Handelnden, Klient und Fachkraft, einen eigenständigen Faktor dar. Innerhalb der angestrebten Entwicklung soll die Beteiligung des Tieres als eine Art Katalysator fungieren.
Laut der Ergebnisse des „Pegasus“ Projekts von 2003-2005 und anderen Studien steht die Wirksamkeit von AMAT außer Frage, vorausgesetzt ihre Anwendung richtet sich nach klar definierten Qualitätskriterien. Doch aufgrund fehlender europäischer Richtlinien für Ausbildung und Ausübung von AMAT und dem Fehlen einer offiziellen, europaweiten Qualitätskontrolle, können wir dieses Potential nicht voll ausschöpfen. Zudem wird dadurch verhindert, dass sich die junge Generation gut ausgebildeter AMAT-Fachkräfte etablieren kann und macht eine europaweite Zusammenarbeit in Praxis, Ausbildung und Qualitätskontrolle unmöglich. Neben den Fachkräften könnten aber auch die Stellen von diesem Projekt profitieren, die finanzielle Mittel bewilligen und schließlich auch die Klienten selbst, da es dann leichter für sie wäre, zwischen den verschiedenen Angeboten von AMAT zu unterscheiden.
Beispielhaft für die großen Probleme, die sich aus dem Mangel an allgemein gültigen Richtlinien ergeben, ist die Tatsache, dass AMAT innerhalb verschiedener Berufsgruppen praktiziert wird. Man muss sich deshalb einer Zusatzausbildung in AMAT unterziehen, die an der ersten, grundlegenden Ausbildung und der bisherigen Arbeit mit den Klienten anknüpft, die keine Unterstützung durch Tiere enthalten hat. Aufgrund dessen ergeben sich zu Beginn der Ausbildung verschiedene grundlegende Voraussetzungen und in der Praxis existieren deshalb sehr unterschiedliche Ausbildungsprogramme, deren Dauer von drei Tagen bis zu drei Jahren reicht. Kompetenzen und Methoden werden äußerst vielfältig definiert und sind nur zum Teil wissenschaftlich fundiert.
Wir haben uns deshalb das Ziel gesetzt, einen multidimensionalen Rahmen zu erstellen, der die Inhalte und die rechtlichen und organisatorischen Aspekte von Qualitätskriterien absteckt. Dadurch werden wir auch Organisationen unterstützen, die sich für die seelische Gesundheit einsetzen, indem wir ihnen die Werkzeuge geben, mit denen sie unterschiedliche Formen und Kompetenzen tiergestützter Interventionen und Therapien (AMAT) in den verschiedenen Ländern Europas vergleichen können.
Warum wir diese Untersuchung durchführen
Dieses Projekt ermöglicht es europäischen Organisationen, die in AMAT involviert sind, ihr Wissen konstruktiv miteinander auszutauschen und anzuwenden, um Qualitätsstandards zu entwickeln, die von der Europäischen Kommission abgesegnet werden können. Für alle Beteiligten – Klienten, Fachkräfte, Ausbilder, Auszubildende, soziale und medizinische Organisationen – wird dies zu Transparenz und Qualitätskontrollmaßnahmen von AMAT führen. Zukünftig können politische und finanzielle Entscheidungen innerhalb Europas auf diesen Richtlinien fußen. Dies würde wirkungsvollere Praktiken von AMAT und eine effizientere Organisation ermöglichen, was wiederum neue Möglichkeiten für geprüfte Fachkräfte eröffnen und die Kommunikation zwischen diesen erleichtern würde. Auch der Austausch von Fachkräften und Ausbildungsprogrammen innerhalb Europas und das lebenslange Lernen von AMAT würden dadurch angeregt.
Um Ausübung, Ausbildung und Qualitätskontrolle von AMAT schließlich aufeinander abstimmen zu können, arbeiten wir an einem diagnostischen Bericht über konkrete Praktiken, Kompetenzen, Profile und Ausbildungsprogramme der beteiligten Partnerländer. Des weiteren ist es unser Ziel, eine Zusammenfassung der Probleme zu erstellen, die sich aus dem Bericht ergeben.
Warum ihre Organisation gewählt wurde
Wir suchten deshalb in den Partnerländern nach Organisationen, die stark in die Ausübung und Ausbildung von AMAT mit Pferden und Hunden eingebunden sind. Diese sollen uns helfen, aktuelle Praktiken und Probleme in den beteiligten Ländern zu untersuchen.
Da diese Probleme wahrscheinlich auch ihre Organisation betreffen, würden wir es sehr begrüßen, wenn Sie uns in der ersten Phase des Gemeinschaftsprojektes unterstützen könnten, indem Sie unseren Fragebogen ausfüllen. Falls Sie weitere Informationen zum Projekt benötigen oder weitere Fragen haben, kontaktieren Sie bitte:
Doris Rußig:
doris-russig@kabelmail.de Förderkreis für Therapeutisches Reiten