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Schulreisen in der Klimakrise:Sind Flugreisen nicht mehr vertretbar?

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Inhalt:

03-23 Zahlen, Daten, Fakten

24-34 Klimaschutz: Was bringt wie viel?

35-48 Argumente und Optionen

36-40 Zugreisen

41 Reisekosten

42-43 Reisedauer

44-48 Stressfaktoren und Optionen

49-51 Kommunikation mit Eltern und Prestige der Schule

52 Gewissensfragen

53-64 Gesetzliche Grundlagen

54-59 Gesetzlich verankerte Ziele in Österreich

60-66 Lehrpläne, Bildungsauftrag

67-70 Schulischer Diskurs: Klimabeauftragte, Klimaclub, QMS-Prozess

71-75 Cartoons

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Zahlen, Daten, Fakten

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Die Klimakrise wird im nächsten Jahrzehnt entschieden

Die Reduktion der Emissionen

muss sofort beginnen

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  • © Gregor Hagedorn 2018, CC BY-SA 4.0. Data from climateactiontracker.org, plus other sources

Weiter so:„Business as Usual

Aktuelle Richtlinien

1990

2100

2050

2030

2020

0

2,6

3,2

3,7

4,1

4,8

1,5

2,0

Pfad für 1,5 °C →

← Pfad für 2 °C

Negative CO2-Emissionen →

°C

°C

°C

°C

°C

°C

°C

Temperaturänderungen im Jahr 2100:

Pariser Selbstverpflicht.

Treibhausgas-emissionenpro Jahr,weltweit

Was bringt die Zukunft?

© Gregor Hagedorn 2018, CC BY-SA 4.0. Data from climateactiontracker.org, plus other sources

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Die Entscheidung vor der wir jetzt stehen

  • Stabilisieren bei 1,5°C oder
  • nicht stabilisieren 🡪 ständige Erwärmung (hot house earth)

  • 1,5°C werden in den frühen 2030ern überschritten
  • Maßnahmen die in dieser Dekade wirksam werden!

  • Diese Dimension macht die Klimafrage besonders! („Tipping points - too risky to bet against“)
  • Biodiversitätsfrage möglicherweise ähnlich dringend, aber weniger gut verstanden.

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  • Auftauen der Permafrostböden
  • Komplettes Schmelzen der Polkappen
  • Großflächiges Abholzen von Wäldern
  • Zusammenbruch des Golfstroms
  • Wechselwirkungen unter den einzelnen Kipp-Punkten

Warum ist das entscheidend?

Kipp-Punkte lassen sonst das Klima außer Kontrolle geraten

Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74275498

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  • Für Österreich bedeutet das, dass in Summe nur mehr 1000 Mio t ausgestoßen werden dürfen.
  • 2017 emittierte Österreich 82 Mio t CO2pro Jahr.

Weltweit dürfen bis 2050 maximal nur mehr 850 Gt CO2 emittiert werden

Quelle: Wegener Center: Das Treibhausgas-Budget für Österreich

https://www.global2000.at/sites/global/files/CO2-Budget_Studie.pdf

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In Österreich darf ab 2030 kein CO2 mehr emittiert werden

Quelle: Wegener Center: Das Treibhausgas-Budget für Österreich

https://www.global2000.at/sites/global/files/CO2-Budget_Studie.pdf (Grafik adaptiert)

  • Das heißt, dass bei gleichbleibendem CO2 Ausstoß in Österreichab 2030 KEIN CO2 mehr freigesetzt werden darf!

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Österreich muss besonders beim Verkehr Maßnahmen setzen

Quelle: https://faktencheck-energiewende.at/wp-content/uploads/sites/4/FC_Mob18_gross_Web.pdf

Während in anderen Bereichen in den letzten 20 Jahren die�CO2-Emissionen reduziert wurden, ist die CO2-Emission im Verkehr sehr stark gestiegen!

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Steigender Flugverkehr und damit steigende CO2-Emissionen in Österreich

https://vcoe.at/publikationen/vcoe-factsheets/detail/vcoe-factsheet-2020-05-klimakrise-nur-mit-wenig-flugverkehr-zu-bewaeltigen?page_n168=2

Steuerbegünstigung für Kerosin und für Flugtickets sowie die Halbierung der Flugabgabe feuerten die Anzahl der Flüge zusätzlich an.

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Globaler Flugverkehr: Milliardensubventionen, Privatisierung von Gewinnen und Externalisierung von Folgekosten

Subventionen. Flugbenzin

  • Seit dem Jahr 2010 wurde Kerosin – allein in Österreich! – mit 4,8 Milliarden Euro steuerlich begünstigt
  • Seit dem Jahr 2010 verursachte das in Österreich getankte Kerosin mehr als 25 Millionen Tonnen an klimaschädlichen Treibhausgasen
  • Quelle: VCÖ 2022

Privatisierung von Gewinnen, Externalisierung von Kosten

  • Fluggesellschaften wurden und werden mit enormen Summen subventioniert. Die Gewinne verbleiben dabei in privater Hand – beim Management, den Aktionär:innen, aber auch beim Personal der Fluggesellschaften.

  • Die gewaltigen, in Geldwerten nur unzureichend darstellbaren, ökologischen und gesellschaftlichen Folgeschäden eines global wachsenden Flugverkehrs werden der Allgemeinheit überantwortet.

  • Neben den Menschen im Globalen Süden, die kaum zum globalen Flugverkehr beitragen, aber schon jetzt unter den Folgen der Klimaerhitzung besonders stark leiden, sind die nachfolgenden Generationen insgesamt zu nennen.

  • Sie werden in einigen Jahrzehnten die ökologischen Folgen einer „imperialen Lebensweise“ (Brand/Wissen), die mit der zerstörerischen Ausbeutung von Natur und Mensch zugunsten wirtschaftlichen Wachstums und steigendem Konsum gekoppelt ist, in voller Härte zu spüren kommen.

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Eine Reise mit dem Zug reduziert den CO2-Ausstoß um das�30-fache!

Flugzeugemissionen 30 Mal höher als jene mit dem Zug

Quelle: VCÖ

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Flugverkehr: national und international

  • Nur 1% der Weltbevölkerung (ca. 80 Mio.) ist für 50% der kommerziellen Luftfahrtemmissionen verantwortlich.

  • Schätzungsweise nur 2 – 4% (160 – 320 Mio.) der Weltbevölkerung unternahm im Jahr 2018 internationale Flüge.

  • Über 80% (6.400 Mio.) der Weltbevölkerung ist noch nie geflogen.

Quelle: Stay Grounded

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Das Stay Grounded Netzwerk arbeitet weltweit daran, den Flugbetrieb zu reduzieren und ein klimagerechtes Verkehrswesen aufzubauen.

Quelle: https://de.stay-grounded.org

Stay Grounded

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Die Flugindustrie kündigt an, zukünftig nachhaltig zu werden. Diese Broschüre untersucht die verschiedenen grünen Strategien. Halten sie, was sie versprechen? Ist “CO2-neutrales Wachstum” realistisch? Oder muss der Luftfahrt ein Limit gesetzt werden?

Die Broschüre beleuchtet sowohl technologische Innovationen und neue Treibstoffe im Flugbereich wie das internationale Klima-Luftfahrtabkommen CORSIA, das vor allem auf der Kompensation von Emissionen (Offsetting) beruht.

Die Conclusio lautet:

1. CO2-neutrales Wachstum bleibt eine Illusion.

2. Die grünen Strategien führen gar zu neuen Problemen und sind häufig neo-kolonial.

3. Sie dienen der Industrie als Ablasshandel und Ablenkungsmanöver. Sie polieren deren Image in der Öffentlichkeit auf und beugen damit effektiveren, die Flugindustrie in ihrer Macht einschneidenden Strategien vor oder verhindern diese.

Doch genau die braucht es dringend, um der Klimakrise effektiv und auf gerechte Art und Weise Einhalt zu gebieten. Die Broschüre trägt dabei zum Verständnis der dominanten Klimastrategien bei und dient insbesondere dem zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen Flughafenprojekte und wachsendem Flugverkehr.

Die Broschüre ist im Rahmen des Projekts Stay Grounded entstanden, einem globalen Netzwerk zu Flugverkehr, das Mitglieder von Periskop aufgebaut haben und welches seit Anfang 2019 beim neu gegründeten Kollektiv Periskop angesiedelt  wurde.

Grünes Fliegen – gibt es das?

Broschüre, Nov. 2017

https://kollektiv-periskop.org/gruenes-fliegen-gibt-es-das/

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„Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein. Entsprechende Maßnahmen werden auf Basis eines novellierten Klimaschutzgesetzes mit verbindlichen Reduktionspfaden bis 2040 und Zwischenzielen bis 2030 sowie klaren Zuständigkeiten und Zeitplänen umgesetzt.“

Quelle: Homepage BMK https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/agenda2030/bericht-2020/nachhaltigkeit.html

„Österreich ist europarechtlich verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen in Sektoren außerhalb des Emissionshandels bis 2030 um 36 % - seit 12/2020 um 48% (A.W.) – gegenüber 2005 zu (..). Es wurde zudem das Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energieträger auf 46 % bis 50 % zu steigern.“

Quelle: Österreich und die Agenda 2030

Klimapolitik in Österreich. Zielsetzungen

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Klimapolitik in Österreich. Zielsetzungen

Quelle: https://wegccloud.uni-graz.at/s/LoLkG7YkGoJ9ZwR

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Klimapolitik in Österreich. Zielsetzungen

Sektor Verkehr (ohne nationalem Luftverkehr)

„Dieser Sektor weist nicht nur die höchsten Emissionen aller Sektoren auf, sondern benötigt wegen des bis 2021 noch ungebrochenen Emissionsniveaus auch den steilsten Reduktionspfad bis 2030 und daher tiefgreifende Maßnahmen.“

Quelle: Wegner-Center (07/2022)

Quelle: https://wegccloud.uni-graz.at/s/65GyKoKtq3zeRea

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„Aus volkswirtschaftlicher Perspektive verursacht die Klimakrise bereits beträchtliche Folgekosten für Österreich. So werden allein die Kosten wetter- und klimawandelbedingter Schäden für Österreich – im Jahr 2020 bereits bei 2 Mrd. Euro im Jahresschnitt – bis zur Jahrhundertmitte auf zumindest rund 6 – 12 Mrd. Euro im Jahresschnitt bei einer globalen Temperaturerwärmung nicht über 2 °C geschätzt. (…)

Nicht eingerechnet sind jedoch die Kosten einiger größerer Risiken, die sich schwer monetär messen lassen, insbesondere jene von Waldbränden und einer zunehmenden Verbreitung von Infektionskrankheiten.

Dazu kommen steigende Ausgaben für die Klimawandelanpassung, die sich bis 2050 bei mittlerer Erwärmung auf rund 2 Mrd. Euro im Jahr erhöhen können, sowie durch mögliche Mehrausgaben im Fall der Nichterreichung der österreichischen Ziele in der EU-Klima- und Energiepolitik.“ (Umweltbundesamt, Klimaschutzbericht 2022, S. 31)

Kosten gescheiterter Klimaschutzpolitik. Aktuell und zukünftig

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Folgekosten der Klimakrise

  • im Jahr 2020 bereits bei 2 Mrd. Euro im Jahresschnitt, bis zur Jahrhundertmitte zumindest rund 6 – 12 Mrd. Euro im Jahresschnitt bei einer globalen Temperaturerwärmung nicht über 2 °C geschätzt. (…)
  • Kosten einiger größerer Risiken, insbesondere jene von Waldbränden und einer zunehmenden Verbreitung von Infektionskrankheiten, noch nicht einberechnet
  • Anstieg der Ausgaben für die Klimawandelanpassung bis 2050 bei mittlerer Erwärmung auf rund 2 Mrd. Euro im Jahr
  • mögliche Mehrausgaben im Fall der Nichterreichung der österreichischen Ziele in der EU-Klima- und Energiepolitik.
  • Kostenexplosion, wenn Klimapolitik versagt und Klimaerwärmung außer Kontrolle gerät

Quelle: Umweltbundesamt, Klimaschutzbericht 2022, S. 31

Kosten gescheiterter Klimaschutzpolitik. Aktuell und zukünftig

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THG-Bilanz. Österreich. Sektoren

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THG-Bilanz. Österreich. Sektoren

Sektor Verkehr

  • Anteil von knapp 30% an gesamten THG-Emissionen in Österreich (2020), d. h.
    • 2019: 24 von 79,7 Mio tCO2e
    • 2020: 20,7 von 73,6 Mio tCO2e
    • 2021: 21,6 von 77,1 Mio tCO2e

  • Anstieg der THG-Emissionen (Verkehr) zwischen 1990 und 2019/20 um ca. +50%.

  • Österreichs klimapolitische Ziele:
    • bis 2030: TGH-Reduktion im Verkehrssektor im Vergleich zu 2005 um 36% (Zielwert: 18,2 Mio. tCO2e) bzw. seit 12/2020 um 48% (Zielwert: 12,8 Mio. tCO2e)

    • bis 2040: CO2-neutraler Verkehrssektor

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Klimaschutz: Was bringt wieviel?

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Fehlinformationen richtig stellen

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Beispiel: Gymnasium im ländlichen Bereich

320 SuS und 35 LuL

Verteilung der Gesamtemissionen

Verteilung der Verkehrsemissionen

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Beispiel: Gymnasium in der Stadt

1058 SuS und 124 LuL

Verteilung der Gesamtemissionen

Verteilung der Verkehrsemissionen

Verteilung der Schulreiseemissionen

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http://www.fussabdrucksrechner.at/schulen

Der durch schulische Flugreisen

verursachte CO2-Ausstoß hat den größten Anteil am gesamten CO2-Ausstoß einer Schule, wenn Flugreisen unternommen werden.

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Flüge kompensieren?

Zwei Beispiele

Bäume pflanzen:Pro SchülerIn müssten 3 Bäume gepflanzt werden. Diese speichern in den nächsten 60 Jahren so viel CO2 ein, wie ein Flug pro SchülerIn nach Málaga erzeugt.

PV-Anlage auf einem Hausdach errichten:Eine kleine PV-Anlage (5 kWpeak) spart in rund 15 Jahren so viel CO2 ein, wie der Flug nach Malaga für eine Klasse emittiert.

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Was heißt das für die Sprachreisen eines Gymnasiums?

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Exit Flugreisen !Ziel muss sein, alle Flüge der Schule zu vermeiden

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Argumente und Optionen

  1. Manche Destinationen sind mit Bus oder Bahn kaum erreichbar.
  2. Die Reise mit der Bahn ist teurer als die mit dem Flugzeug.
  3. Die Reise dauert mit Bahn oder Bus zu lange.
  4. Die Reise ist stressig für die Lehrer*innen.
  5. Die Eltern erwarten von der Schule, dass sie Sprachreisen veranstalten (Prestige).
  6. Es mache keinen Sinn, den Schüler*innen ein schlechtes Gewissen einzureden.

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ad 1) Zugverbindungen

Direkte Nachtzüge in viele europäische Städte, z.B. nach Brüssel: Von dort ist London nur mehr eine gute Stunde entfernt

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ad 1) Zugverbindungen

Wien/Villach - Rom

  • Nachtzug ab Wien 19:23 - Rom 9:10
  • Retour: Nachtzug ab Rom 20:17 - Wien 8:52
  • Kosten: ca. 250€ p.p. hin und retour im Liegewagen

Wien/Linz/Salzburg - Edinburgh

  • Nachtzug ab Wien 19:40 - Paris Gare de Est 9:42 *** Spaziergang Gare de Nord: Dauer 10 Minuten *** Eurostar Zug (stündlich) Paris Gare de Nord - London: Dauer 2:15 *** Zug (regelmäßig) London - Edinburgh: Dauer 4:20
  • Kosten: ca. 400 € p.p. hin und retour im Liegewagen

Wien/Linz/Salzburg - Amsterdam

  • Nachtzug ab Wien 19:35 (ab Innsbruck 20:12) – Amsterdam 10:29
  • Retour: Nachtzug ab Amsterdam 19:00 – Wien 9:46 (Innsbruck 9:14)
  • Kosten: ca. 200€ p.p. hin und retour im Liegewagen

Wien - Milano/Genua/La Spezia

  • Nachtzug ab Wien 19:18 – Milano 7:44 – Genua 9:41 – La Spezia 11:10
  • Retour: Nachtzug ab La Spezia 17:10 – Wien 8:52
  • Kosten: ca. 150€ p.p. hin und retour im Liegewagen

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ad 1) Zugverbindungen: www.traivelling.com

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ad 1) Zugverbindungenhttps://erasmusbytrain.eu

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ad 2) Reisekosten

  • Ein Kostencheck lohnt sich: Pauschalangebote kalkulieren nicht (immer) mit Billigflügen.
  • Reiseanbieter bieten auf Anfrage Zug- statt Flugreisen an und machen Gruppentarife.
  • Ermäßigte Gruppentarife bei Direktbuchung bei der Bahngesellschaft (www.reisebuero.oebb.at ) oder bei www.traivelling.com.

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ad 3) Reisedauer

Sollte jährlich eine mehrtägige Schulveranstaltung stattfinden und reichen daher 6 Tage nicht aus aufgrund einer längeren Anreise,

… so können dank eines Schwerpunktbezuges 6 weitere Tage in Anspruch genommen werden.

… so kann die Schulbehörde bis zu 15 Tage zusätzlich bewilligen.

nächste Folie

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https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10009986

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ad 4) Stressfaktoren

    • Schüler*innen lassen Dinge im Zug liegen.
    • Anschlusszug wird ob einer Verspätung nicht erreicht.
    • Schüler *innen sind im Zug nicht gut zu beaufsichtigen.
    • Lehrer*in selbst hat keine Zugreise-Erfahrung, fühlt sich überfordert.

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ad 4) Optionen

    • Schüler*innen lernen Selbstständigkeit.
    • Lange Umstiegszeit und ev. Zwischenstopp einplanen.
    • Eine Zugreise ist erlebnisreich, weil bereits am Weg Begegnungen passieren und die Landschaft sich langsam wandelt; Entfernung wird erfahrbar (s. nächsten beiden Folien).
    • Sprachreisen in Österreich / Kulturreisen in z.B. Nachbarländer

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  • Gruppenerlebnis und Sprachunterricht mit Native-Speakern
  • Begegnung mit Menschen an einem „neuen Ort“, aber kurze Anreise
  • Fokus nicht nur auf westliche Länder
  • Reisen sind kostengünstiger

Sprachreisen in Österreich / Kulturreisen in z.B. Nachbarländer Österreichs

Quelle: https://www.sfa-sprachreisen.at/

ad 4) Optionen

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https://fridaysforfuture.at/podcast/folge-19-wie-bereist-man-nachhaltig-die-welt

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… die Illusion, daß die Welt durch die hastige Entwicklung unserer Fortbewegungsmittel kleiner geworden sei und etwa die Reise entlang des Äquators oder zu den Erdpolen nunmehr eine bloße Frage der Finanzierung und Koordination von Abflugzeiten. Aber das ist ein Irrtum! Unsere Fluglinien haben uns schließlich nur die Reisezeiten in einem geradezu absurden Ausmaß verkürzt, nicht aber die Entfernungen, die nach wie vor ungeheuerlich sind. Vergessen wir nicht, daß eine Luftlinie eben nur eine Linie und kein Weg ist und: daß wir, physiognomisch gesehen, Fußgänger und Läufer sind.

aus: Christoph Ransmayr: Die Schrecken des Eises und der Finsternis

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ad 5) Kommunikation mit Eltern

Schulreisen sind im SGA/Schulforum zu beschließen.

Dort können die Argumente, die für terranes Reisen sprechen, dargelegt werden. Eltern sehen somit, dass die Schule ihr Bildungsanliegen ernst nimmt (siehe Folien „gesetzliche Grundlagen“).

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Scientists for Future

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  • Es ist eine Schule, die ihren Lehrauftrag und ihre Schüler* ernst nimmt!
  • Vorreiterschule/Pionierschule für klimaneutrale Sprachreisen
  • Mediale Aufmerksamkeit
  • Schule erhält Umweltzeichen o.a.

Mehrwert für die Schule

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ad 6) Schüler*innen und ihre Zukunft ernst nehmen

Schüler*innen haben berechtigte Ängste vor dem Klimawandel, fühlen sich ohnmächtig

    • aktiv werden hilft mit der Ohnmacht umzugehen
    • bewusst Schritte gegen den Klimawandel zu setzen stärkt
    • gemeinsam handeln stärkt die Gemeinschaft und darüber die Schüler*innen
    • die Schule handelt authentisch und nimmt ihren Bildungsauftrag und die Schüler*innen ernst
    • die Schule erfüllt den Lehrplan und die Lehrziele
    • die Schule setzt sich sachlich mit dem Klimawandel auseinander und handelt somit nach wissenschaftlichem Stand
    • Ziel: Klimaneutralität Österreichs bis 2040 → JETZT ist zu handeln, sonst wird die harte Arbeit der jungen Generation überlassen!!

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Gesetzliche Grundlagen:

  1. gesetzlich verankerte Ziele in Österreich
  2. Lehrpläne / Bildungsauftrag

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a) gesetzlich verankerte Ziele in Österreich

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„Österreich hat es sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein. Entsprechende Maßnahmen werden auf Basis eines novellierten Klimaschutzgesetzes mit verbindlichen Reduktionspfaden bis 2040 und Zwischenzielen bis 2030 sowie klaren Zuständigkeiten und Zeitplänen umgesetzt.

Quelle: Homepage BMK https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/agenda2030/bericht-2020/nachhaltigkeit.html

„Österreich ist europarechtlich verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen in Sektoren außerhalb des Emissionshandels bis 2030 um 36 % - seit 12/2020 um 48% (A.W.) – gegenüber 2005 zu (..). Es wurde zudem das Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energieträger auf 46 % bis 50 % zu steigern.“

Quelle: Österreich und die Agenda 2030

Klimapolitik in Österreich. Zielsetzungen

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Klimapolitik in Österreich. Zielsetzungen

URL: https://wegccloud.uni-graz.at/s/LoLkG7YkGoJ9ZwR

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Klimapolitik in Österreich. Zielsetzungen

Sektor Verkehr (ohne nationalem Luftverkehr)

„Dieser Sektor weist nicht nur die höchsten Emissionen aller Sektoren auf, sondern benötigt wegen des bis 2021 noch ungebrochenen Emissionsniveaus auch den steilsten Reduktionspfad bis 2030 und daher tiefgreifende Maßnahmen.“

Quelle: Wegner-Center (07/2022)

URL: https://wegccloud.uni-graz.at/s/65GyKoKtq3zeRea

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„Aus volkswirtschaftlicher Perspektive verursacht die Klimakrise bereits beträchtliche Folgekosten für Österreich. So werden allein die Kosten wetter- und klimawandelbedingter Schäden für Österreich – im Jahr 2020 bereits bei 2 Mrd. Euro im Jahresschnitt – bis zur Jahrhundertmitte auf zumindest rund 6 – 12 Mrd. Euro im Jahresschnitt bei einer globalen Temperaturerwärmung nicht über 2 °C geschätzt. (…)

Nicht eingerechnet sind jedoch die Kosten einiger größerer Risiken, die sich schwer monetär messen lassen, insbesondere jene von Waldbränden und einer zunehmenden Verbreitung von Infektionskrankheiten.

Dazu kommen steigende Ausgaben für die Klimawandelanpassung, die sich bis 2050 bei mittlerer Erwärmung auf rund 2 Mrd. Euro im Jahr erhöhen können, sowie durch mögliche Mehrausgaben im Fall der Nichterreichung der österreichischen Ziele in der EU-Klima- und Energiepolitik.“ (Umweltbundesamt, Klimaschutzbericht 2022, S. 31)

Kosten gescheiterter Klimaschutzpolitik. Aktuell und zukünftig

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Folgekosten der Klimakrise

  • im Jahr 2020 bereits bei 2 Mrd. Euro im Jahresschnitt, bis zur Jahrhundertmitte zumindest rund 6 – 12 Mrd. Euro im Jahresschnitt bei einer globalen Temperaturerwärmung nicht über 2 °C geschätzt. (…)
  • Kosten einiger größerer Risiken, insbesondere jene von Waldbränden und einer zunehmenden Verbreitung von Infektionskrankheiten, noch nicht einberechnet
  • Anstieg der Ausgaben für die Klimawandelanpassung bis 2050 bei mittlerer Erwärmung auf rund 2 Mrd. Euro im Jahr
  • mögliche Mehrausgaben im Fall der Nichterreichung der österreichischen Ziele in der EU-Klima- und Energiepolitik.
  • Kostenexplosion, wenn Klimapolitik versagt und Klimaerwärmung außer Kontrolle gerät

Quelle: Umweltbundesamt, Klimaschutzbericht 2022, S. 31

Kosten gescheiterter Klimaschutzpolitik. Aktuell und zukünftig

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b) Lehrpläne / Bildungsauftrag

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17 Sustainable Development Goals (SDGs)

https://unric.org/de/17ziele/

Alle Länder der Vereinten Nation haben die Agenda 2030 unterzeichnet, d.h. dass alle daran arbeiten, die hier formulierten Ziele bis 2030 national umzusetzen.

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Neue Lehrpläne gültig ab Schuljahr 2023/24https://www.paedagogik-paket.at/massnahmen/lehrplaene-neu.html

A) Allgemeiner Teil:

„Bildung für eine nachhaltige Entwicklung muss als allgemeines Anliegen und Leitidee an der ganzen Schule gesehen werden.“

B) Übergreifende Themen (Bildungsanliegen, Unterrichtsprinzipien)

C) Fachlehrpläne

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B) Übergreifendes Thema: Umweltbildung für nachhaltige EntwicklungÜbergreifende Themen reichen über die inhaltliche Struktur einzelner Schulfächer hinaus und berücksichtigen übergreifende Themen, die für die persönliche Entwicklung und Lebensgestaltung der Schülerinnen und Schüler bedeutsam und von gesellschaftlicher Relevanz sind.

Umweltbildung leistet einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft. Dies erfordert Umweltbildung als einen integralen Bestandteil der Unterrichts- und Schulentwicklung zu sehen, Unterricht als Lern- und Erkenntnisgelegenheit zu nützen, um die Auswirkungen der steigenden globalen Komplexität und die Veränderungen der lokalen und globalen Umweltsituation wahrzunehmen sowie sich auf dieser Grundlage mit Zukunftsrisiken und Unsicherheiten auseinanderzusetzen, Chancen für eine nachhaltige Veränderung aufzuzeigen und Möglichkeiten der Umsetzung wahrzunehmen, Projekte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu initiieren bzw. deren Projektideen zu unterstützen, damit diese ihr Wissen und Können in konkreten Handlungsschritten anwenden und reflektieren können.

https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/download/2014_20.pdf

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B) Übergreifendes Thema: Politische Bildung

Politische Bildung soll bei den Lernenden fachspezifische Kompetenzen der Politischen Bildung (Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz) anbahnen (s. Krammer et al.: Kompetenz-Strukturmodell Politische Bildung, Wien 2008 [3]). Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler damit über ein Repertoire an Herangehensweisen und an zentralen politischen Konzepten (u. a. Demokratie, Recht, Gender) verfügen, die in verschiedenen Situationen zur Anwendung kommen können. Auf Basis dieser Grundlagen soll das Interesse am politischen Geschehen und auch die Bereitschaft, sich aktiv daran zu beteiligen, durch konkrete Erfahrungen gefördert werden. Kompetenzorientierte Politische Bildung befähigt damit dazu, sich eine eigene Meinung bilden und artikulieren zu können – aber auch zur Selbstreflexion sowie zu Respekt und Anerkennung kontroverser Ansichten. Schülerinnen und Schüler erwerben ein kritisches Urteilsvermögen gegenüber der Meinung anderer und der medialen Darstellung von Inhalten und lernen einen (verantwortungs)bewussten Umgang insbesondere auch mit neuen Medien.

https://rundschreiben.bmbwf.gv.at/rundschreiben/?id=700

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C) Lehrplan der 5.-8. Schulstufe

Übergreifende Themen …

… sind in den Fachlehrplänen verankert.

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C) z.B. im Lehrplan Physik

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Schulischer Diskurs zu terranem Reisen über /in …

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QMS Prozess

https://www.qms.at/ueber-qms/qms-modell-und-instrumente/sep

Auf der Homepage von QMS haben TeachersforFuture gemeinsam mit dem Bildungsministerium ein Ziel-Beispiel zum Thema Klimaneutralität erstellt:

https://www.qms.at/images/BMBWFIII5_SEP_Ausfuellhilfe_Bsp-Klimaneutralitaet.pdf

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Klimabeauftragte (in Wien)

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KLIMACLUB:

  • unbürokratische und niederschwellige Plattform
  • Raum für Anliegen und Interessen an einer Schule
  • Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern… planen und organisieren Aktionen und Projekte

https://www.teachersforfuture.at/aktiv-werden/klimaclub

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Cartoons

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Quelle: Klimawandel – Wohlstand © Gerhard Mester

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Quelle: Mester / SFV

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Quelle: Wissentlich seine Zukunft verspielt? (c) Gerhard Mester

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Kann eine Demokratie das leisten?