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Veränderungen von Teams und Personen verstehen

Content Slides zur Stärkung von Fähigkeiten wie z.B.

Analytische Fähigkeiten Offenheit für Veränderungen Mitarbeiterförderung SelbstManagement Anpassungsfähigkeit

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Überblick

Dilts-Pyramide - Das Modell der logischen Ebenen

Die kognitive Dissonanztheorie

Das Wertequadrat von Schulz von Thun

Glaubenssätze

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Dilts-Pyramide

  • Erklärungsmodell für Veränderungsprozesse

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  • Von Robert Dilts in 1980er Jahren entwickelt
  • Erfasst Veränderungsdynamik bei Personen, Teams und auch ganzen Organisationen
  • Anlehnung an die Lerntheorie von Gregory Bateson, welcher Lernerfahrungen immer im Kontext verstand und den Lernprozess als hierarchisches Konstrukt über mehrere Ebenen darstellte

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Dilts-Pyramide

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Sinn

Identität

Werte / Glaubenssätze

Fähigkeiten / Strategien

Verhalten

Kontext / Umwelt

Wirkung

  • Ebenen wirken sich von oben nach unten aus
  • Interventionen zur Förderung von Veränderung sollten mindestens auf derselben, besser noch auf der darüberliegenden Ebene ansetzen

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Dilts-Pyramide und die Fragen

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Wer? Wo? Wann? Mit wem?

Was? Was tust Du? Was (genau) wird getan? Was könnte jmd. von außen beobachten? Was beobachtest Du von außen?

Sinn

Identität

Werte / Glaubenssätze

Fähigkeiten / Strategien

Verhalten

Kontext / Umwelt

Wie? Wie werden die Tätigkeiten ausgeführt? Welche inneren Prozesse, Strategien & Programme laufen ab?

Wofür? Was ist wichtig? Was hast Du davon? Wofür tust Du das? Was bringt es Dir? Was würde Dir fehlen, wenn Du es nicht tätest? Warum? WIe ist der Zusammenhang?

Wer bist Du? Was, glaubst Du, denken andere über Dich, wenn Du das machst? Was würdest Du von jemandem denken, der das macht? Was denkt man über jemanden, der sowas macht?

Wozu? Wozu ist das gut? Wozu sind wir hier? Welche Bedeutung hat Dein Tun für andere? Welche Auswirkungen hat Dein Leben auf die Welt?

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Dilts-Pyramide und die Fragen

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Vision

Strategie / Unternehmensziele

Unternehmenskultur /

Philosophie

(Team-)Kompetenzen / Wissen

Produkte / Marktauftritt / Image

Kontext / Prozesse / Strukturen

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Selbstreflexion

  • Nimm Dir Blatt und Stift und zeichne eine Pyramide mit sechs Ebenen.
  • Reflektiere ein konkretes Problem mit Hilfe der Dilts-Pyramide.
  • Entscheide Dich entweder für ein persönliches, ein teaminternes oder ein unternehmerisches Problem.

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Glaubenssätze

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  • Gedanken und Sichtweisen auf uns und die Welt, die wir für wahr halten
  • Unbewusste Überzeugungen
  • Unser “Filter” / unsere “Brille” auf die Welt
  • Beeinflussen unsere Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen
  • Sorgen unbewusst dafür, dass genau die Dinge eintreten, die wir erwarten

Egal, ob Du denkst, Du schaffst es, oder ob Du denkst, Du schaffst es nicht – Du wirst Recht behalten.” – Henry Ford

  • Sie müssen NICHT wahr sein, um zu wirken!

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Glaubenssätze – Sinn und Zweck

  • Geben Sicherheit, Orientierung und Halt in einer komplexen Welt

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  • Sparen erstmal Energie (Scheinbar Bekanntes ist weniger anstrengend als Neues)
  • Gewährleisten schnelles Einschätzen und Handeln (Fürs Überleben essenziell!)

Glaubenssätze sind wichtig.

Es ist unmöglich, keine Glaubenssätze zu haben.

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Beispiel für die Wirkung von Glaubenssätzen

Wir schaffen unsere eigene Realität

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Bei mir geht alles schief, weil ich immer nur Pech habe.

Ich brauche mir keine Sorgen machen, es geht eh alles gut aus.

Ich bin unsicher und ängstlich, was mich unkonzentriert macht und wenig kompetent wirkt.

Ich trete sicher auf und wirke kompetent.

Ich betrachte auch das, was schiefgeht, in einem positiven Licht.

Ich bin zuversichtlich und kann mich auf meine Aufgabe konzentrieren.

Ich sehe meine Handlungsmöglichkeiten und das Positive nicht.

Ich gebe schnell auf.

  • Ich werde eher erfolgreich sein und die Situation positiv bewerten.
  • Ich werde eher scheitern und die Situation negativ bewerten.

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Beispiel für die Wirkung von Glaubenssätzen

Wir schaffen unsere eigene Realität

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Menschen sind mir feindlich gesinnt, ich muss aufpassen!

Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit.

  • Was könnte aus den jeweiligen Glaubenssätzen in sozialen Situationen folgen? Wie wird sich die Person fühlen und verhalten?
  • Wie könnte der Glaubenssatz dazu beitragen, dass sie sich selbst bestätigt?

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Beispiel für die Wirkung von Glaubenssätzen

Wir schaffen unsere eigene Realität

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Menschen sind mir feindlich gesinnt, ich muss aufpassen!

Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Ich interpretiere sofort Unfreundlichkeit in das Verhalten anderer.

Ich fühle mich wohl und gehe

offen und freundlich auf andere zu.

Bei Unfreundlichkeit denke ich “Ach, jeder hat mal einen schlechten Tag.”

Ich bemerke viele positive Dinge und interpretiere schnell Handlungen als Freundlichkeit.

Ich unterstelle schlechte Absichten, selbst wenn jemand freundlich ist.

Ich verhalte mich unfreundlich, skeptisch und distanziert.

  • Ich werde eher Freundlichkeit erfahren und die Erfahrung positiv bewerten.
  • Ich werde eher Ablehnung erfahren und die Erfahrung negativ bewerten.

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Entstehung von Glaubenssätzen

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Meist in der Kindheit

Worte und Sätze

Unsere Interpretation von Handlungen oder Umständen

Wir leiten daraus allgemeingültige Regeln ab.

  • “Nur die Harten kommen in den Garten!”
  • “Streng dich mal mehr an!”
  • Bei guten Noten bekomme ich Lob und Liebe, bei schlechten Strafe.

Ich bin nur okay, wenn ich Leistung bringe und es richtig mache.

Fehler sind wichtig und okay.

  • “Nur durch Ausprobieren lernt man!”
  • “Keiner ist perfekt.”
  • Bei Fehlern helfen meine Eltern mir, liebevoll, zu verstehen, was ich daraus lernen kann.

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Glaubenssätze verändern

  • Es geht nicht ohne Glaubenssätze, aber wir können sie bewusst verändern
  • Veränderung erfordert Bewusstsein und Reflexion
  • Ist oftmals ein längerer Prozess
  • Es gibt viele verschiedene Methoden

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Hinweis: Glaubenssatzarbeit kann ein sehr langfristiger, intensiver und auch schmerzhafter Prozess sein, bei dem Themen aufkommen können, die sehr tief sitzen und auch nicht alleine bearbeitet werden sollten. Hole Dir ggfs. Unterstützung von Expert*innen (Coaches, Therapeut*innen etc.).

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Glaubenssätze verändern

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Bewusstmachen

Hinterfragen

Andere Glaubenssätze und Beweise finden

  • Reflektiere, wie Du Dich, die Welt und andere siehst.
  • Verstehe, warum dieser Glaubenssatz wichtig und hilfreich war früher.
  • Akzeptiere, dass im Moment (noch) da ist.
  • Bin ich zu 100% sicher, dass das immer stimmt?
  • Wenn nein, welche Gegenbeispiele gibt es?
  • Was würden andere Personen dazu sagen?
  • Formuliere einen Glaubenssatz, den Du hilfreich und realistisch findest
  • Suche nach Beweisen dafür

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  1. Bewusstmachen

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Hier ein paar Beispiele für typische Glaubenssätze:

  • Ich bin (nicht) gut genug.
  • Die Welt ist hart / schön / …
  • Das Leben ist kein Ponyhof / harte Arbeit / hart / wunderbar / ein Geschenk.
  • Ich bin zu dumm / dick / dünn / langsam / schnell / ungenau / perfektionistisch / faul / unsicher.
  • Ich bin klug / beliebt / ein sozialer Mensch / gemütlich / positiv.

Finde ein paar Deiner Glaubenssätze, z. B. indem Du die folgenden Sätze (mit möglichst einzelnen Worten) vollendest:

  • Ich bin ganz eindeutig …
  • Ich bin grundsätzlich zu …
  • Ich bin nicht … genug
  • Meine Mitarbeitenden/Kolleg*innen sind eben einfach …
  • Mein Chef / meine Chefin ist einfach …
  • Arbeit bedeutet …
  • In der Arbeit muss man …

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  • Bewusstmachen

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Verstehe, warum Du diesen Glaubenssatz hast und warum er früher wichtig und hilfreich für Dich war.

  • Als Kind musste ich lernen, meinen Eltern zu gefallen. Das ist als Kind wichtig für das soziale (und manchmal auch physische) Überleben
  • Es war meine einzige Möglichkeit, Aufmerksamkeit, Liebe und Zuwendung zu bekommen
  • Es hat mir geholfen, mich selbst nicht so hilflos zu fühlen

Erst, wenn Du begreifst, dass der Glaubenssatz mal wichtig und hilfreich war, kannst Du auch erkennen, dass Du ihn heute nicht mehr brauchst, sondern andere Wege hast, für Dich zu sorgen.

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2. Hinterfragen

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Suche Dir einen Glaubenssätze heraus, den du verändern willst. Dann stelle Dir folgende Fragen dazu:

  • Bin ich zu 100% sicher, dass das immer stimmt? Wenn nein, welche Gegenbeispiele gibt es?
  • Wie würde eine andere Person das einschätzen?
  • Käme jede Person auf der Welt zu dem gleichen Ergebnis wie ich, wenn sie die Situation / die Person / mich betrachtet?
  • Was würden verschiedene Personen dazu sagen und wie würden sie es sehen, bspw. Familienmitglieder, Freunde, Du aus der Zukunft oder auch völlig Fremde wie z. B. der Dalai Lama, Angela Merkel, Siegmund Freud...

(Es geht nicht darum, Menschen zu finden, deren Meinungen Du gut findest, sondern nur, verschiedenste Perspektiven auf die Situation einzunehmen.)

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3. Andere Glaubenssätze und Beweise finden

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Formuliere einen neuen Glaubenssatz, den Du hilfreich und realistisch findest.

(z. B. aus “Ich mache es eh nie richtig.” wird dann “Niemand ist perfekt. Ich gebe mein Bestes und das ist genug.”

Suche jetzt und auch die nächsten Tage immer wieder Beweise dafür, dass dieser Satz wahr ist.

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Kognitive Dissonanztheorie

Leon Festinger 1957

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  • Theorie erklärt unangenehme psychologische Spannungen
  • “Kognition” sind geistige Prozesse wie Gedanken, Meinungen, Einstellungen oder Wünsche
  • Wunsch entsteht, Spannung abzubauen
  • Sie entstehen, wenn Kognitionen nicht miteinander vereinbar sind oder sich eine Kognition mit einem gezeigten Verhalten widerspricht
  • Dafür kommen vier verschiedene Strategien in Frage

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Das Modell

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Konsistenz

Kognition

Kognition/ Verhalten

Dissonanz

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Dissonanzreduktion

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Das Verhalten ändern

Die Kognition

ändern

Das Verhalten neu einschätzen

Eine Kognition hinzunehmen

Der Mechanismus der Dissonanzreduktion greift automatisch!

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Selbstreflexion

  • Mit welchen kognitiven Dissonanzen hast Du zu kämpfen?
  • Welche Strategien wendest Du an?

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Werte

  • Relevanz: geben Orientierung und helfen bei moralischen/ethischen Entscheidungen

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  • Grundlegende Überzeugungen und Überlegungen
  • Spiegeln Prioritäten und Vorlieben wider
  • Wichtig für Identität und soziale Beziehungen
  • Entstehung kann kulturell, religiös oder individuell sein
  • Entwicklung durch Umweltfaktoren, neue Erkenntnisse und Wachstumsprozesse beeinflusst

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Wertearbeit Führung

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Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Identifiziere Deine wichtigsten Werte

Überprüfe Deine Werte regelmäßig

Fördere eine wertebasierte Kultur

Integriere Deine Werte in deine Führungspraxis

Bleibe offen für Veränderungen

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Nimm Dir 10 Minuten Zeit und reflektiere Deine eigenen Werte. Was ist Dir im Leben wichtig? Was ist Dir in der Zusammenarbeit mit anderen Personen wichtig? Wofür bist Du bereit, Verantwortung zu übernehmen?

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Selbstreflexion

  • Nimm Dir 10 Minuten Zeit und reflektiere Deine eigenen Werte.
  • Was ist Dir im Leben wichtig?
  • Was ist Dir in der Zusammenarbeit mit anderen Personen wichtig?
  • Wofür bist Du bereit, Verantwortung zu übernehmen?

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Werte- und Entwicklungsquadrat

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Tugend A

Schwestern-

tugend B

Untugend durch Übertreibung A

Untugend durch Übertreibung B

Entwicklung

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Werte- und Entwicklungsquadrat

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Entwicklung

Sparsamkeit

Großzügigkeit

Geiz

Verschwendung

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Tandemreflexion

  • Überlegt euch jeweils zwei Tugenden mit den jeweiligen Übertreibungen.
  • Was nehmt ihr daraus als Erkenntnis mit?

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10 min.

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