1 of 51

Interkulturelle Kompetenz

Slides zur Stärkung von Fähigkeiten wie z.B.

Interkulturelle Kommunikation, Selbstreflexion, Empathie, Anpassungsfähigkeit, Konfliktprävention

1

© Improwe Consulting GmbH

2 of 51

Austausch

  • Was ist Kultur?
  • Wie beeinflusst sie mich (täglich)?

2

© Improwe Consulting GmbH

3 of 51

Was ist Kultur?

Kultur als kollektives Gedächtnis (Wissen, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird)

Von Werten, Normen, Traditionen und Verhaltensweisen geprägt

Kultur ist dynamisch und entwickelt sich kontinuierlich weiter

Kultur ist (oft unbewusst) durch Sozialisation erlernt, nicht angeboren

3

© Improwe Consulting GmbH

4 of 51

Kultur als ‘Software des Geistes’

4

Metapher geprägt von Geert Hofstede (Kulturwissenschaftler)

Kultur ist wie eine Computer Software

  • Kultur gibt bestimmte Denk- und Verhaltensmuster vor, die beeinflussen, wie wir die Welt um uns herum interpretieren und wie wir darauf reagieren
  • Wir folgen kulturellen Normen und Werten häufig automatisiert (unbewusst)

Kulturelle Prägung von Geburt an

  • Menschen werden von Geburt an in die „Software“ ihrer Kultur eingeführt
  • Durch Beobachtung/Nachahmung lernen wir früh, was z.B. als „normal“ /„ungewöhnlich“ gilt

Kultur wirkt wie ein Filter

  • Unbewusste Filter, die durch Werte und Normen geprägt sind
  • Gleiche Situationen können so sehr unterschiedlich wahrgenommen werden

© Improwe Consulting GmbH

5 of 51

Kultur als Eisberg

5

Konflikte und Kultur-Clashs entstehen auf der unsichtbaren Ebene

Kleidung

Sprache

Kommunikationsstil

Alltags-�verhalten

Essen

Werte

Zeitverständnis

Glaubenssysteme

Machtverhältnisse

Unausgesprochene Regeln

Moral

Denkmuster

© Improwe Consulting GmbH

6 of 51

Kleingruppenaustausch

  • Welchen Kulturen begegne ich im Arbeitsalltag?
  • Welche Unterschiede nehme ich wahr?
  • Welche Missverständnisse oder Kultur-Clashs erlebe ich?

6

© Improwe Consulting GmbH

7 of 51

Interkulturelle Kompetenz entwickeln

7

© Improwe Consulting GmbH

8 of 51

Was ist Kultur?

Kultur als kollektives Gedächtnis (Wissen, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird)

Von Werten, Normen, Traditionen und Verhaltensweisen geprägt

Kultur ist dynamisch und entwickelt sich kontinuierlich weiter

Kultur ist (oft unbewusst) durch Sozialisation erlernt, nicht angeboren

8

© Improwe Consulting GmbH

9 of 51

Interkulturelle Kompetenz

9

Kulturelles Wissen

  • Werte, Normen
  • Kommunikation
  • Verhaltensmuster

Empathie & Anpassungsfähigkeit

  • Denk- und Gefühlswelt anderer
  • Angepasste Kommunikation

Toleranz gegenüber Ambiguität

  • Unsicherheiten
  • Mehrdeutigkeiten
  • Verwirrung

ist die Fähigkeit, effektiv und respektvoll mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zu kommunizieren und zu interagieren.

Kulturbewusstsein

  • Eigene Kultur
  • Einfluss auf�eigenes Denken und Verhalten

Interkulturelles Mindset

  • Neugier
  • Offenheit für Neues
  • Innere Lernhaltung

© Improwe Consulting GmbH

10 of 51

Kleingruppenarbeit: Bewusstsein für eigene kulturelle Regeln und Verhaltensweisen entwickeln

  • Sammelt kulturelle ‘Regeln’ und ungeschriebene Gesetze aus unserem/eurem Kulturkreis.
    • Grün: Was gehört sich so in meinem/unseren Kulturkreis?
    • Rot: Was macht ‘man’ nicht?
  • Inwiefern führen diese unsichtbaren Regeln zu Konfliktpotenzial und wie kann ich dem vorbeugen?

10

© Improwe Consulting GmbH

11 of 51

Zoom DACH-Kultur (Deutschland, Österreich, Schweiz)

11

Was den DACH-Raum international ausmacht:

  • Direktheit & Sachlichkeit: Tendenziell Dinge direkt ansprechen und sich auf Fakten statt auf Emotionen konzentrieren.
  • Pünktlichkeit & Planung: Zeit wird oft als knappe Ressource gesehen; Pläne und Termine sind verbindlich.
  • Struktur & Regeln: Eine Vorliebe für klare Prozesse, Vorschriften und eine logische Herangehensweise
  • Spezifische Kommunikation: Eine klare Trennung zwischen Berufs- und Privatleben ist häufig gewünscht.
  • Individualität & Leistung: Persönlicher Erfolg und Eigenverantwortung werden hoch bewertet, auch wenn Teamarbeit wichtig ist.

© Improwe Consulting GmbH

12 of 51

Kulturdimensionen Geert Hofstede

12

© Improwe Consulting GmbH

13 of 51

Kulturdimensionen Geert Hofstede

Geert Hofstede: Niederländischer Sozialpsychologe, Kulturwissenschaftler und einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Organisationsanthropologie und des interkulturellen Managements

Mit 500 andere Forschende in 150 Ländern Daten von über 100.000 IBM-Mitarbeitern in 67 Ländern gesammelt und analysiert

Wir fokussieren uns auf fünf seiner Dimensionen

Wie eine Art Navigationssystem zur Orientierung für kulturelle Unterschiede

13

© Improwe Consulting GmbH

14 of 51

Kulturdimensionen Geert Hofstede

14

Machtdistanz (hoch vs. niedrig)

Wie stark sind Hierarchien akzeptiert?

Lang- vs.�kurzfristige Orientierung

Wie zukunftsorientiert sind die Werte einer Kultur?

Unsicherheitsvermeidung

Wie geht eine Kultur mit Unsicherheit und Unbekanntem um?

Maskulinität vs. Feminität

Dominieren in der Gesellschaft Wettbewerb und Erfolg oder Fürsorge und Kooperation?

Individualismus vs. Kollektivismus

Wird der Fokus eher auf das Individuum oder die Gruppe gelegt?

© Improwe Consulting GmbH

15 of 51

Machtdistanz: gering vs. hoch

15

Geringe Machtdistanz

  • Flachere Hierarchien
  • Kommunikation: offener & direkter
  • Mitspracherecht wird erwartet
  • Initiativen können von vielen kommen
  • Wie wird Verantwortung verteilt?
  • Welche Hierarchien und Machtverhältnisse herrschen vor?
  • Wie werden Entscheidungen getroffen?

Hohe Machtdistanz

  • Hierarchie wird stark respektiert
  • Anweisungen werden oft ohne Widerspruch befolgt
  • Kommunikation ist formeller

z.B. DACH, Skandinavien, Israel, USA, Großbritannien

z.B. einige asiatische, lateinamerikanische und arabische Länder

© Improwe Consulting GmbH

16 of 51

Individualismus vs. Kollektivismus

16

Individualismus

  • "Ich" steht im Vordergrund
  • Persönliche Leistungen und Ziele
  • Freiheit und Unabhängigkeit
  • Eigenverantwortung und Initiative sind wichtig
  • Wer steht im Vordergrund: Einzelpersonen oder die Gruppe?
  • Geht es um Autonomie oder Gruppenharmonie?
  • Wie stark ist die Bindung und Loyalität zur Gruppe?

Kollektivismus

  • “Wir” steht im Vordergrund
  • Gruppenziele, Loyalität und Harmonie
  • gegenseitige Abhängigkeit
  • Identität ist eng mit Gemeinschaft verbunden

z.B. DACH, Italien, Australien, Kanada, Großbritannien

z.B. einige asiatische, lateinamerikanische und arabische Länder

© Improwe Consulting GmbH

17 of 51

Unsicherheitsvermeidung

17

Geringe Unsicherheitsvermeidung

  • Offener für Veränderungen, Unsicherheiten und Ambiguitäten
  • Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Innovation sind wichtiger als strikte Regeln
  • Wie wichtig sind Planung und (detaillierte) Fakten?
  • Wie groß ist das Bedürfnis nach Regeln, Strukturen, Vorschriften?
  • Wie reagiert man auf Veränderungen und unbekannte Risiken?

Hohe Unsicherheitsvermeidung

  • Klare Regeln, Gesetze und Strukturen
  • Sicherheitsorientiert
  • Unbekanntes und Risiken meiden
  • Planbarkeit und Beständigkeit als wichtige Werte
  • Weniger Risikofreude

z.B. Schweden, Singapur, Jamaika, China, Dänemark, Großbritannien, Indien

z.B. DACH, Griechenland, Belgien, Polen, Frankreich, Italien, Japan

© Improwe Consulting GmbH

18 of 51

Maskulinität vs. Femininität

18

Maskulinität

  • Wettbewerb, Leistung und Erfolg stehen im Vordergrund
  • Belohnungen sind wichtig und eher materiell
  • Rollenverteilungen können klarer sein
  • Wie wichtig sind jeweils Ehrgeiz und Fürsorge?
  • Wie werden Leistungen belohnt, materiell oder anders?
  • Wie stark sind traditionelle Geschlechterrollen ausgeprägt?

Femininität

  • hoher Wert auf Kooperation, Bescheidenheit und Fürsorge
  • Lebensqualität ist wichtig und ganzheitlicher betrachtet
  • Die Rollenverteilungen sind flexibler

z.B. Japan, Ungarn, Österreich, Venezuela, Italien, Mexiko, Deutschland

z.B. Skandinavien, Costa Rica, Portugal, Spanien, Serbien, Südkorea, Kasachstan

© Improwe Consulting GmbH

19 of 51

Langfristige vs. Kurzfristige Orientierung

19

Langfristige Orientierung

  • Sparsamkeit, Beharrlichkeit, Anpassungsfähigkeit
  • Fokus auf Belohnungen in der Zukunft
  • Traditionen können wichtig sein, aber auch Anpassung an moderne Gegebenheiten
  • Wie wichtig sind Traditionen und vergangene Werte?
  • Was zählt mehr: kurzfristige Gewinne oder langfristige Ziele?
  • Ist man bereit, aktuelle Bedürfnisse für zukünftige Belohnungen zurückzustellen (z.B. Sparen für die Zukunft)?

Kurzfristige Orientierung

  • Respekt vor Traditionen
  • Erfüllung sozialer Verpflichtungen
  • Sicherung des gegenwärtigen Status
  • Schnelle Ergebnisse und Konsum

z.B. China, Deutschland, Russland, Indien, Brasilien, Thailand, Niederlande, Polen

z.B. USA, Pakistan, Kolumbien, Mexiko, Ghana, Spanien, Iran, Nigeria, Puerto Rico

© Improwe Consulting GmbH

20 of 51

Selbstreflexion:

  • Wann kam es im Arbeitskontext zu einem Missverständnis, aufgrund einer unterschiedlichen Dimension?
  • Um welche hat es sich gehandelt?

20

© Improwe Consulting GmbH

21 of 51

Kulturelle Faktoren - Edward T. Hall

21

© Improwe Consulting GmbH

22 of 51

Kulturelle Faktoren - E. T. Hall

Edward T. Hall: amerikanische Anthropologe und Ethnologe und Begründer der interkulturellen Kommunikation

Fokus auf unbewusste Seite der Kommunikation

Drei seiner am häufigsten genutzten Faktoren, die für Deinen Arbeitsalltag relevant sind: Kontext, Zeit, Raum

Extrem hilfreich, um Missverständnisse in der täglichen Interaktion zu vermeiden

22

© Improwe Consulting GmbH

23 of 51

Kulturelle Faktoren - E. T. Hall

23

Zeit

Monochron vs. Polychron

Kontext

Low vs. High

Raum

Nähe, Distanz, Berührung

© Improwe Consulting GmbH

24 of 51

Kulturfaktor Kontext: high vs. low

High-Context Kulturen:

  • Botschaften: indirekt, implizit, unvollständig
  • Man muss viel ableiten aus Kontext, Beziehung, nonverbaler Kommunikation, Geschichte
  • Unausgesprochenes oft genauso wichtig wie das Gesagte
  • Wie viel explizite Information in einer Nachricht enthalten?
  • Wie viel zwischen den Zeilen lesen für Verständnis?

Low-Context Kulturen:

  • Botschaften: direkt, klar, explizit
  • Man sagt, was man meint
  • Soll wörtlich genommen werden
  • Wenig Raum für Interpretation

24

Z.B.: DACH, Skandinavien, USA, Israel, Niederlande

Z.B.: Spanien, Japan, Mexiko, Griechenland, Italien

© Improwe Consulting GmbH

25 of 51

Kulturfaktor Zeit: monochron vs. polychron

Polychrone Kulturen:

  • Zeit ist flexibler und multidimensional
  • Mehrere Dinge gleichzeitig tun
  • Beziehungen und aktuelle Bedürfnisse haben Vorrang vor festen Zeitplänen
  • Pünktlichkeit ist weniger absolut
  • Wahrnehmung der Zeit
  • Wichtigkeit von exakter Pünktlichkeit
  • Umgang mit Störungen und parallelen Tätigkeiten

Monochrone Kulturen:

  • Zeit linear, planbar und knappe Ressource
  • Eine Sache nach der anderen
  • Pünktlichkeit ist extrem wichtig
  • Pläne werden strikt eingehalten
  • Unterbrechungen stören

25

Z.B.: DACH, Skandinavien, Kanada, Japan

Z.B.: Ägypten, Griechenland, Kenia, Indien, Italien

© Improwe Consulting GmbH

26 of 51

Kulturfaktor Raum - Nähe vs. Distanz

  • Akzeptanz und Erwünschtheit körperlicher Nähe und Distanz

Kulturen mit geringer Distanz:

  • Bevorzugen mehr physische Nähe
  • Näherer Kontakt im persönlichen und beruflichen Austausch,
  • z.B. physische Nähe, Berühren des Arms, Umarmung zur Begrüßung

Kulturen mit größerer Distanz:

  • Wahren einen größeren physischen Abstand zueinander
  • Empfinden eine größere Nähe als aufdringlich

26

Z.B.: Südamerikanische und arabische Länder, Mittelmeer-Raum, Frankreich, Russland

Z.B.: DACH, Skandinavien, Australien, China, Japan, Pakistan, Großbritannien

© Improwe Consulting GmbH

27 of 51

Kleingruppenaustausch

  • Welches AHA-Erlebnis hast du bezüglich Raum, Zeit und Kontext?
  • Was muss jemand mit einer kulturellen DACH-Prägung beachten, wenn es um ein erstes Kennenlernen (Arbeitskontext) mit Menschen aus z.B. Japan, Brasilien oder der Türkei geht?

27

© Improwe Consulting GmbH

28 of 51

Modell kultureller Orientierung - Fons Trompenaars

28

© Improwe Consulting GmbH

29 of 51

Kulturelle Unterschiede - F. Trompenaars

Fons Tompenaars: niederländisch-französischer Wissenschaftler und Unternehmensberater

Zusammen mit seinem Partner Charles Hampden-Turner umfassendes Modell zur Analyse kultureller Unterschiede entwickelt

Basiert auf der Befragung von über 30.000 Menschen aus mehr als 30 Ländern

Forschungsfrage: Wie verschiedene Kulturen mit fundamentalen menschlichen Dilemmata umgehen

29

© Improwe Consulting GmbH

30 of 51

Kulturelle Unterschiede - F. Trompenaars

30

Neutral vs. Affektiv

Universalismus vs. Partikularismus

Spezifisch vs. Diffus

Leistung vs. Herkunft

Emotionen

Status

Regeln

Lebensbereiche

© Improwe Consulting GmbH

31 of 51

Kulturelle Unterschiede: Regeln

Universalismus:

  • Regeln und Prinzipien strikt und für alle gleich
  • Gerechtigkeit bedeutet Gleichbehandlung

Z.B.: DACH, USA, skandinavische Länder

Partikularismus:

  • Regeln flexibel, je nach Beziehung, Kontext oder besonderen Umständen
  • Beziehungen wichtiger als starre Regeln

Z.B.: Lateinamerika, Asien, Südeuropa

31

Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:

  • Partikularisten - unzuverlässig oder unprofessionell
  • Universalisten - kalt, unflexibel oder menschenfeindlich

© Improwe Consulting GmbH

32 of 51

Kulturelle Unterschiede: Lebensbereiche

Spezifisch:

  • Lebensbereiche - Arbeit, Privatleben - klar getrennt
  • Spezifische Vereinbarungen bei Beziehungen

Z.B.: DACH, Dänemark, Niederlande, Großbritannien

Diffus:

  • Lebensbereiche stark verknüpft und überlappend
  • Beziehungen umfassender und persönlicher

Z.B.: Lateinamerika, Asien, Südeuropa

32

Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:

  • Diffus - unprofessionell, zu persönlich oder ineffizient
  • Spezifisch - distanziert, oberflächlich oder unzuverlässig

© Improwe Consulting GmbH

33 of 51

Kulturelle Unterschiede: Emotionen

Neutral:

Öffentlich und im Geschäftsleben Emotionen kontrolliert/kaum gezeigt

Z.B.: DACH, Japan, Norwegen, Belgien

Affektiv:

Emotionen offen ausgedrückt.

Z.B.: Italien, Frankreich, Lateinamerika, arabische Länder

33

Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:

  • Affektiv - dramatisch, unprofessionell oder unkontrolliert
  • Neutrale - kalt, uninteressiert oder distanziert

© Improwe Consulting GmbH

34 of 51

Kulturelle Unterschiede: Status

Leistung:

Status und Respekt durch Leistung, Kompetenz und Erfolge erreicht

Z.B.: DACH, Neuseeland, USA, Kanada, Australien

Herkunft:

Status und Respekt durch Merkmale wie Alter, Geschlecht, soziale Herkunft, Ausbildung, Titel

Z.B.: Indien, Japan, arabische Länder, Frankreich

34

Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:

  • Herkunftsorientierte - veraltet, ineffizient oder undemokratisch
  • Leistungsorientierte - respektlos, ungeduldig oder unerfahren

© Improwe Consulting GmbH

35 of 51

Selbstreflexion

  • Wo findest Du Dich in Trompenaars’ Faktoren - Regeln, Emotionen, Lebensbereichen und Status - tendenziell wieder?
  • Wo gibt es diesbezüglich Reibungspunkte in Deinem Arbeitsumfeld?

35

© Improwe Consulting GmbH

36 of 51

Fallskizze

36

Das Franco-Team wirkt ja richtig undiszipliniert. Von Effizienz scheinen sie kaum Ahnung zu haben. Hätte ich nicht alle in das Meeting getrommelt, würden sie jetzt noch beim Dessert sitzen und quatschen…

Die Leute von Musterbau sind so verstockt. Wir waren noch mitten im Gespräch und hatten den Kaffee nicht ausgetrunken, als Druck für das Meeting gemacht wurde. 15 Minuten hin oder her ist doch nicht so wichtig, wie sich gut kennen zu lernen…

Situation: Dem traditionellen mittelständischen Unternehmen “Musterbau” aus Deutschland ist folgendes überaus wichtig: akribische Analyse der Daten, Pünktlichkeit, Siezen, Sachlichkeit. Dem französischen Familienunternehmen “Francostruction” ist die Gemeinschaft und zwischenmenschliche Beziehung bei der Arbeit höchste Priorität. Bei einer frischen Zusammenarbeit der beiden Unternehmen, stoßen manche der kulturellen Ebenen

© Improwe Consulting GmbH

37 of 51

Tandem

  • Welche kulturellen Dimensionen siehst du in Dieser Situation am Werk?
  • Wo liegen potenzielle Missverständnisse?
  • Wie würdest Du handeln, um eine möglichst positive Geschäftsbeziehung zwischen den Teams zu fördern?

37

© Improwe Consulting GmbH

38 of 51

Interkultureller Brückenbau

38

© Improwe Consulting GmbH

39 of 51

Prinzipien interkultureller Kommunikation

39

Werte & Bedürfnisse�Was ist meinem Gegenüber wichtig? Wie kann ich darauf eingehen?

Aktives Zuhören & Beobachten�Nonverbale Zeichen und zwischen den Zeilen lesen

Empathie & Perspektivwechsel�Ins Gegenüber hineinversetzen;

Wie beeinflusst sein Kultur sein Handeln?

Fehlerfreundlichkeit�Offenheit für Feedback;

Fehler = Gelegenheit zu wachsen

Umgang mit Ambiguität�Mehrdeutigkeiten tolerieren;

bei Unsicherheit nachfragen statt Annahmen treffen

Flexibilität & Anpassungsfähigkeit�bzgl. Kommunikation, Zeit, Emotionalität und Herangehensweisen

© Improwe Consulting GmbH

40 of 51

Reflexion Deiner Kommunikation im Alltag

40

Verbale Kommunikation

  • Wie direkt / indirekt solltest Du kommunizieren?
  • Wird Smalltalk erwünscht / gebraucht?
  • Sind Schweigemomente hilfreich?
  • Ist ein Ja ein Ja?
  • Was gilt als Humor und wie viel/wenig ist angebracht?

Bachte: Sei vorsichtig mit Ironie, Zynismus und Witzen, die auf Stereotypen basieren oder andere in Verlegenheit bringen könnten. Nutze Selbstironie und Situationen, die alle Beteiligten kennen und verstehen, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen.

© Improwe Consulting GmbH

41 of 51

Reflexion Deiner Kommunikation im Alltag

41

Nonverbale Kommunikation

  • Wie viel direkten / indirekten Blickkontakt solltest Du aufnehmen?
  • Wie viel Nähe, Distanz und leichte Berührung ist angebracht?
  • Wie lebhaft, emotional ausdrucksstark oder neutral soll Mimik und Gestik sein?

Beachte: Auch Interpretationen gegenüber der Körpersprache anderer sollte mit dem Wissen über deren Kultur angereichert sein, um fehlerhafte Vermutungen zu vermeiden.

© Improwe Consulting GmbH

42 of 51

Reflexion Deiner Kommunikation im Alltag

42

Hierarchie und Status

  • Wie zeigst Du Respekt (Alter, Titel, Positionen) / Augenhöhe im Gespräch?
  • Wie steht es um Hierarchien?
  • Welche Anreden sind angebracht (z.B. siezen / duzen / Vatersname)?
  • Auf welchen Wegen fließen Informationen in der gegebenen Personenkonstellation (direkt/indirekt)?

Beachte: Auch die Reihenfolge beim Betreten / Verlassen eines Raumes kann in einigen Kulturen wichtig sein!

© Improwe Consulting GmbH

43 of 51

Tipps zum interkulturellen Brückenbau

43

Bewusstsein schärfen

  • Jede interkulturelle Begegnung als Lernchance
  • "Welche Kulturdimension ist hier am Werk?"

Interkulturelle Kompetenz stärken

  • Kulturwissen erweitern
  • Jede Gelegenheit nutzen (Arbeit, Privatleben, Ausland)

Proaktiv nachfragen

  • Keine Vermutungen
  • "Habe ich das richtig verstanden?"
  • "Ist es okay, wenn wir...?"

"Platinum-Regel"

  • Andere so behandeln, wie sie behandelt werden wollen
  • Empathie und Anpassungs-�fähigkeit

© Improwe Consulting GmbH

44 of 51

Selbstreflexion

  • Was habe ich über meine eigene Kultur gelernt?
  • Welche kulturellen Unterschiede kann ich in meinem Arbeitsalltag identifizieren?
  • Wie beeinflussen diese Erkenntnisse meine Kommunikation mit Kunden?

44

Schriftlich festhalten

© Improwe Consulting GmbH

45 of 51

Anwendungs-�beispiele

45

© Improwe Consulting GmbH

46 of 51

  1. Das internationale Feedback-Meeting
  • Welche kulturellen Dimensionen könnten hier Missverständnisse verursacht haben?
  • Was war Dein Kommunikationsfehler aus Sicht beider Kulturen?
  • Wie hättest du das Feedback anders formulieren können?

46

10 Min.

Du bist Projektleitung und gibst in einem Online-Meeting Feedback an Dein Team. Der amerikanische Kollege hat gut gearbeitet, aber es gab auch Verbesserungspotenzial. Du sagst ihm: "Deine Dokumentation muss besser werden." Deine indische Kollegin war technisch herausragend, ist aber in Meetings sehr ruhig. Du sagst zu ihr: "Ich wünsche mir mehr Input von Dir." Nach dem Meeting sind beide Teammitglieder merkwürdig zurückhaltend.

© Improwe Consulting GmbH

47 of 51

  • Die verzögerte Vertragsverhandlung
  • Welche Dimensionen nach Hall und Trompenaars stehen hier im Konflikt?
  • Warum hast du mit deiner E-Mail die Situation verschlimmert?
  • Wie hättest Du die Verhandlung anders führen können?

47

10 Min.

Du bist Verkaufsleitung in der Schweiz und verhandelst mit einem brasilianischen Kunden. Die Gespräche sind freundlich, aber die Vertragsunterzeichnung verzögert sich immer wieder. Dein brasilianischer Partner, Senhor Costa, ist sehr herzlich und redet viel über Persönliches, aber konkrete Zusagen bleiben aus. Aus Ungeduld forderst Du in einer E-Mail eine schriftliche Zusage bis Ende der Woche. Daraufhin erhältst Du eine Woche lang gar keine Antwort.

© Improwe Consulting GmbH

48 of 51

  • Das neue Teammitglied aus China
  • Welche Dimensionen könnten Lins Verhalten erklären?
  • Was bedeutet ihre Antwort im interkulturellen Kontext?
  • Wie hättest du sie erfolgreich in die Teamarbeit einbinden können?

48

10 Min.

Dein Team bekommt Verstärkung aus China: Lin Wei. Sie ist hochqualifiziert, aber in Meetings macht sie nie Vorschläge. Auf Deine direkte Frage, wie man ein Konzept besser machen könnte, antwortet sie nur: „Das ist gut, so wie es ist.“ Du bist frustriert, da Du das Gefühl hast, dass sie sich nicht einbringt und keine Initiative zeigt.

© Improwe Consulting GmbH

49 of 51

  • Das erste Kennenlernen
  • Welche Dimensionen nach Hall und Trompenaars prägen die Situation?
  • Was ist die wichtigste Priorität für Herrn Yilmaz?
  • Warum würde es einen Fehler darstellen, ihn in diesem Moment auf die Agenda zu drängen?
  • Wie hättest Du Dich auf dieses Treffen vorbereiten können?

49

10 Min.

Du reist als Projektmanagement aus Deutschland nach Istanbul, um Dich das erste Mal mit einem türkischen Geschäftspartner, Herrn Yilmaz, zu treffen. Ihr verabredet euch in einem Café. Nach der Begrüßung fragt er Dich sofort nach deiner Familie, Deinen Plänen für den Abend und wie Dir Istanbul gefällt. Er erzählt Dir enthusiastisch von seiner Familie und zeigt Dir Fotos seiner Kinder. Als Du versuchst, das Gespräch auf die Projekt-Agenda zu lenken, lacht er nur und sagt: "Ach, dafür haben wir noch genug Zeit. Wichtiger ist, dass wir uns kennenlernen!"

© Improwe Consulting GmbH

50 of 51

50

© Improwe Consulting GmbH

51 of 51

Abschluss

  • Wie gehst Du heute raus?
  • Was war ein wichtiges Learning für Dich?
  • Was ist der next step, um das anzuwenden?

51

© Improwe Consulting GmbH