Interkulturelle Kompetenz
Slides zur Stärkung von Fähigkeiten wie z.B.
Interkulturelle Kommunikation, Selbstreflexion, Empathie, Anpassungsfähigkeit, Konfliktprävention
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Austausch
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Was ist Kultur?
Kultur als kollektives Gedächtnis (Wissen, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird)
Von Werten, Normen, Traditionen und Verhaltensweisen geprägt
Kultur ist dynamisch und entwickelt sich kontinuierlich weiter
Kultur ist (oft unbewusst) durch Sozialisation erlernt, nicht angeboren
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Kultur als ‘Software des Geistes’
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Metapher geprägt von Geert Hofstede (Kulturwissenschaftler)
Kultur ist wie eine Computer Software
Kulturelle Prägung von Geburt an
Kultur wirkt wie ein Filter
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Kultur als Eisberg
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Konflikte und Kultur-Clashs entstehen auf der unsichtbaren Ebene
Kleidung
Sprache
Kommunikationsstil
Alltags-�verhalten
Essen
…
Werte
Zeitverständnis
Glaubenssysteme
Machtverhältnisse
Unausgesprochene Regeln
…
Moral
Denkmuster
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Kleingruppenaustausch
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Interkulturelle Kompetenz entwickeln
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Was ist Kultur?
Kultur als kollektives Gedächtnis (Wissen, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird)
Von Werten, Normen, Traditionen und Verhaltensweisen geprägt
Kultur ist dynamisch und entwickelt sich kontinuierlich weiter
Kultur ist (oft unbewusst) durch Sozialisation erlernt, nicht angeboren
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Interkulturelle Kompetenz
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Kulturelles Wissen
Empathie & Anpassungsfähigkeit
Toleranz gegenüber Ambiguität
… ist die Fähigkeit, effektiv und respektvoll mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zu kommunizieren und zu interagieren.
Kulturbewusstsein
Interkulturelles Mindset
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Kleingruppenarbeit: Bewusstsein für eigene kulturelle Regeln und Verhaltensweisen entwickeln
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Zoom DACH-Kultur (Deutschland, Österreich, Schweiz)
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Was den DACH-Raum international ausmacht:
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Kulturdimensionen Geert Hofstede
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Kulturdimensionen Geert Hofstede
Geert Hofstede: Niederländischer Sozialpsychologe, Kulturwissenschaftler und einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Organisationsanthropologie und des interkulturellen Managements
Mit 500 andere Forschende in 150 Ländern Daten von über 100.000 IBM-Mitarbeitern in 67 Ländern gesammelt und analysiert
Wir fokussieren uns auf fünf seiner Dimensionen
Wie eine Art Navigationssystem zur Orientierung für kulturelle Unterschiede
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Kulturdimensionen Geert Hofstede
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Machtdistanz (hoch vs. niedrig)
Wie stark sind Hierarchien akzeptiert?
Lang- vs.�kurzfristige Orientierung
Wie zukunftsorientiert sind die Werte einer Kultur?
Unsicherheitsvermeidung
Wie geht eine Kultur mit Unsicherheit und Unbekanntem um?
Maskulinität vs. Feminität
Dominieren in der Gesellschaft Wettbewerb und Erfolg oder Fürsorge und Kooperation?
Individualismus vs. Kollektivismus
Wird der Fokus eher auf das Individuum oder die Gruppe gelegt?
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Machtdistanz: gering vs. hoch
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Geringe Machtdistanz
Hohe Machtdistanz
z.B. DACH, Skandinavien, Israel, USA, Großbritannien
z.B. einige asiatische, lateinamerikanische und arabische Länder
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Individualismus vs. Kollektivismus
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Individualismus
Kollektivismus
z.B. DACH, Italien, Australien, Kanada, Großbritannien
z.B. einige asiatische, lateinamerikanische und arabische Länder
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Unsicherheitsvermeidung
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Geringe Unsicherheitsvermeidung
Hohe Unsicherheitsvermeidung
z.B. Schweden, Singapur, Jamaika, China, Dänemark, Großbritannien, Indien
z.B. DACH, Griechenland, Belgien, Polen, Frankreich, Italien, Japan
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Maskulinität vs. Femininität
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Maskulinität
Femininität
z.B. Japan, Ungarn, Österreich, Venezuela, Italien, Mexiko, Deutschland
z.B. Skandinavien, Costa Rica, Portugal, Spanien, Serbien, Südkorea, Kasachstan
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Langfristige vs. Kurzfristige Orientierung
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Langfristige Orientierung
Kurzfristige Orientierung
z.B. China, Deutschland, Russland, Indien, Brasilien, Thailand, Niederlande, Polen
z.B. USA, Pakistan, Kolumbien, Mexiko, Ghana, Spanien, Iran, Nigeria, Puerto Rico
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Selbstreflexion:
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Kulturelle Faktoren - Edward T. Hall
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Kulturelle Faktoren - E. T. Hall
Edward T. Hall: amerikanische Anthropologe und Ethnologe und Begründer der interkulturellen Kommunikation
Fokus auf unbewusste Seite der Kommunikation
Drei seiner am häufigsten genutzten Faktoren, die für Deinen Arbeitsalltag relevant sind: Kontext, Zeit, Raum
Extrem hilfreich, um Missverständnisse in der täglichen Interaktion zu vermeiden
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Kulturelle Faktoren - E. T. Hall
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Zeit
Monochron vs. Polychron
Kontext
Low vs. High
Raum
Nähe, Distanz, Berührung
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Kulturfaktor Kontext: high vs. low
High-Context Kulturen:
Low-Context Kulturen:
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Z.B.: DACH, Skandinavien, USA, Israel, Niederlande
Z.B.: Spanien, Japan, Mexiko, Griechenland, Italien
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Kulturfaktor Zeit: monochron vs. polychron
Polychrone Kulturen:
Monochrone Kulturen:
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Z.B.: DACH, Skandinavien, Kanada, Japan
Z.B.: Ägypten, Griechenland, Kenia, Indien, Italien
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Kulturfaktor Raum - Nähe vs. Distanz
Kulturen mit geringer Distanz:
Kulturen mit größerer Distanz:
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Z.B.: Südamerikanische und arabische Länder, Mittelmeer-Raum, Frankreich, Russland
Z.B.: DACH, Skandinavien, Australien, China, Japan, Pakistan, Großbritannien
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Kleingruppenaustausch
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Modell kultureller Orientierung - Fons Trompenaars
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Kulturelle Unterschiede - F. Trompenaars
Fons Tompenaars: niederländisch-französischer Wissenschaftler und Unternehmensberater
Zusammen mit seinem Partner Charles Hampden-Turner umfassendes Modell zur Analyse kultureller Unterschiede entwickelt
Basiert auf der Befragung von über 30.000 Menschen aus mehr als 30 Ländern
Forschungsfrage: Wie verschiedene Kulturen mit fundamentalen menschlichen Dilemmata umgehen
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Kulturelle Unterschiede - F. Trompenaars
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Neutral vs. Affektiv
Universalismus vs. Partikularismus
Spezifisch vs. Diffus
Leistung vs. Herkunft
Emotionen
Status
Regeln
Lebensbereiche
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Kulturelle Unterschiede: Regeln
Universalismus:
Z.B.: DACH, USA, skandinavische Länder
Partikularismus:
Z.B.: Lateinamerika, Asien, Südeuropa
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Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:
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Kulturelle Unterschiede: Lebensbereiche
Spezifisch:
Z.B.: DACH, Dänemark, Niederlande, Großbritannien
Diffus:
Z.B.: Lateinamerika, Asien, Südeuropa
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Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:
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Kulturelle Unterschiede: Emotionen
Neutral:
Öffentlich und im Geschäftsleben Emotionen kontrolliert/kaum gezeigt
Z.B.: DACH, Japan, Norwegen, Belgien
Affektiv:
Emotionen offen ausgedrückt.
Z.B.: Italien, Frankreich, Lateinamerika, arabische Länder
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Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:
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Kulturelle Unterschiede: Status
Leistung:
Status und Respekt durch Leistung, Kompetenz und Erfolge erreicht
Z.B.: DACH, Neuseeland, USA, Kanada, Australien
Herkunft:
Status und Respekt durch Merkmale wie Alter, Geschlecht, soziale Herkunft, Ausbildung, Titel
Z.B.: Indien, Japan, arabische Länder, Frankreich
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Mögliche Herausforderung / Wirkung auf den Gegensatz:
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Selbstreflexion
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Fallskizze
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Das Franco-Team wirkt ja richtig undiszipliniert. Von Effizienz scheinen sie kaum Ahnung zu haben. Hätte ich nicht alle in das Meeting getrommelt, würden sie jetzt noch beim Dessert sitzen und quatschen…
Die Leute von Musterbau sind so verstockt. Wir waren noch mitten im Gespräch und hatten den Kaffee nicht ausgetrunken, als Druck für das Meeting gemacht wurde. 15 Minuten hin oder her ist doch nicht so wichtig, wie sich gut kennen zu lernen…
Situation: Dem traditionellen mittelständischen Unternehmen “Musterbau” aus Deutschland ist folgendes überaus wichtig: akribische Analyse der Daten, Pünktlichkeit, Siezen, Sachlichkeit. Dem französischen Familienunternehmen “Francostruction” ist die Gemeinschaft und zwischenmenschliche Beziehung bei der Arbeit höchste Priorität. Bei einer frischen Zusammenarbeit der beiden Unternehmen, stoßen manche der kulturellen Ebenen
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Tandem
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Interkultureller Brückenbau
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Prinzipien interkultureller Kommunikation
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Werte & Bedürfnisse�Was ist meinem Gegenüber wichtig? Wie kann ich darauf eingehen?
Aktives Zuhören & Beobachten�Nonverbale Zeichen und zwischen den Zeilen lesen
Empathie & Perspektivwechsel�Ins Gegenüber hineinversetzen;
Wie beeinflusst sein Kultur sein Handeln?
Fehlerfreundlichkeit�Offenheit für Feedback;
Fehler = Gelegenheit zu wachsen
Umgang mit Ambiguität�Mehrdeutigkeiten tolerieren;
bei Unsicherheit nachfragen statt Annahmen treffen
Flexibilität & Anpassungsfähigkeit�bzgl. Kommunikation, Zeit, Emotionalität und Herangehensweisen
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Reflexion Deiner Kommunikation im Alltag
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Verbale Kommunikation
Bachte: Sei vorsichtig mit Ironie, Zynismus und Witzen, die auf Stereotypen basieren oder andere in Verlegenheit bringen könnten. Nutze Selbstironie und Situationen, die alle Beteiligten kennen und verstehen, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen.
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Reflexion Deiner Kommunikation im Alltag
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Nonverbale Kommunikation
Beachte: Auch Interpretationen gegenüber der Körpersprache anderer sollte mit dem Wissen über deren Kultur angereichert sein, um fehlerhafte Vermutungen zu vermeiden.
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Reflexion Deiner Kommunikation im Alltag
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Hierarchie und Status
Beachte: Auch die Reihenfolge beim Betreten / Verlassen eines Raumes kann in einigen Kulturen wichtig sein!
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Tipps zum interkulturellen Brückenbau
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Bewusstsein schärfen
Interkulturelle Kompetenz stärken
Proaktiv nachfragen
"Platinum-Regel"
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Selbstreflexion
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Schriftlich festhalten
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Anwendungs-�beispiele
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10 Min.
Du bist Projektleitung und gibst in einem Online-Meeting Feedback an Dein Team. Der amerikanische Kollege hat gut gearbeitet, aber es gab auch Verbesserungspotenzial. Du sagst ihm: "Deine Dokumentation muss besser werden." Deine indische Kollegin war technisch herausragend, ist aber in Meetings sehr ruhig. Du sagst zu ihr: "Ich wünsche mir mehr Input von Dir." Nach dem Meeting sind beide Teammitglieder merkwürdig zurückhaltend.
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10 Min.
Du bist Verkaufsleitung in der Schweiz und verhandelst mit einem brasilianischen Kunden. Die Gespräche sind freundlich, aber die Vertragsunterzeichnung verzögert sich immer wieder. Dein brasilianischer Partner, Senhor Costa, ist sehr herzlich und redet viel über Persönliches, aber konkrete Zusagen bleiben aus. Aus Ungeduld forderst Du in einer E-Mail eine schriftliche Zusage bis Ende der Woche. Daraufhin erhältst Du eine Woche lang gar keine Antwort.
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10 Min.
Dein Team bekommt Verstärkung aus China: Lin Wei. Sie ist hochqualifiziert, aber in Meetings macht sie nie Vorschläge. Auf Deine direkte Frage, wie man ein Konzept besser machen könnte, antwortet sie nur: „Das ist gut, so wie es ist.“ Du bist frustriert, da Du das Gefühl hast, dass sie sich nicht einbringt und keine Initiative zeigt.
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10 Min.
Du reist als Projektmanagement aus Deutschland nach Istanbul, um Dich das erste Mal mit einem türkischen Geschäftspartner, Herrn Yilmaz, zu treffen. Ihr verabredet euch in einem Café. Nach der Begrüßung fragt er Dich sofort nach deiner Familie, Deinen Plänen für den Abend und wie Dir Istanbul gefällt. Er erzählt Dir enthusiastisch von seiner Familie und zeigt Dir Fotos seiner Kinder. Als Du versuchst, das Gespräch auf die Projekt-Agenda zu lenken, lacht er nur und sagt: "Ach, dafür haben wir noch genug Zeit. Wichtiger ist, dass wir uns kennenlernen!"
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Abschluss
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