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Bildbeschreibung: (Betrachtungsbeurteilung) von Walter Junger

Ich sehe eine beginnende und eine vollzogene Verbindung.

Zu Bild „Verbindung-1“

Der Betrachter steht hier auf festem Boden, der durch das trennende Wasser gehindert wird,

sich mit dem, im diffusen Licht liegenden Ufer dahinter, zu vereinen. Über dem Wasser

versuchen geometrische Formen die beginnende Homogenität zu blockieren. Es kommen von

hinten Kugeln, zu einer Kette vereint und versuchen die noch vorhandene Trennung zu

überspannen. Während das Wasser beginnt von der „Erde“ Besitz zu ergreifen und die

„störenden“ Rechtecke bereits in Auflösung sind, beleuchtet der Himmel die Szene mit einer

tiefroten Dramaturgie, die eine große Vorstellungskraft beinhaltet. Die endgültige Verbindung

ist nur mehr eine Frage der Zeit. Imagine. Da ist noch alles in Bewegung.

Zu Bild „Verbindung-2“

Hier dagegen ist keine rohe Urgewalt mehr vorhanden. Es gibt die bereits vollzogene

Verbindung. Sie ist in absoluter und perfekter farblicher Harmonie manifest. Die Horizontale

kann man als Trennlinie einer Spiegelung sehen, aber auch gleichzeitig als Nahtstelle und

innige Verbindung allen Lebens auf Erden. Die Darstellung in diametraler Spiegelung ist

äußerst spannend, tut aber trotzdem der vollzogenen Ruhe keinerlei Abbruch. Die stimmigen

Farben ergänzen das Bild hervorragend. Bemerkenswert auch die Andeutung filigraner,

atmosphärischer Schwingungen im oberen Teil, als Spiegelung aber etwas kräftiger im

unteren Teil des Bildes, was ich als „Erdung“ verstehen würde. Insgesamt ein sehr schönes,

zentral komponiertes Beispiel einer Allegorie der Zusammengehörigkeit.