In einem Leuchtturmprojekt möchte der Senat für Wirtschaft die Kreativwirtschaft mit 14 Millionen Euro über vier Jahre durch eine Veranstaltung fördern. Grundsätzlich begrüßen wir dieses Vorhaben. Jedoch steht die Art und Weise wie dieses Projekt geplant ist diametral zu dem, was Berlin als Musik- und Technologiestandort bislang erfolgreich gemacht hat.
Akteure, die seit Jahrzehnten die Kleinteiligkeit, Diversität und Nischenkultur der Stadt berücksichtigt haben, wurden nicht in die Planungen einbezogen. Stattdessen setzt der Senat auf eine Konstellation von Großkonzernen, die weder die Authentizität noch die Erfahrung auf dem Berliner Markt haben. Wir können nicht nachvollziehen, wie ein Eventkonzept ohne Ausschreibung eine Förderung erhalten soll, während wir in Berlin bereits Veranstaltungen haben, die genau den gleichen Anspruch verfolgen, bislang aber deutlich weniger Unterstützung erhalten haben. Wir sind befremdet über die Vorgehensweise und Intransparenz, enttäuscht und auch etwas sprachlos, wie wenig der Senat an die eigene in unserer Stadt vorhandene Kompetenz der kreativen Kräfte glaubt.
Mit diesem Offenen Brief möchten wir uns klar von dem Konzept der Verteilung von 14 Millionen Euro auf wenige Großkonzerne ohne Authentizität und Erfahrung auf dem Berliner Markt klar distanzieren. Gleichzeitig möchten wir die Akteure der Berliner Kreativwirtschaft, die Berlin zum Anziehungspunkt für Start-Ups, Fachkräfte und große Wirtschaftsbetriebe machen und nach der Corona-Pandemie in Zeiten von Inflation und Energiekrise weiter dringend gezielte Förderung benötigen, wieder in den Fokus rücken.
Dazu brauchen wir euch dringend. Bitte unterstützt unseren Brief mit eurem Namen/eurer Organisation.
Vielen Dank!
Eure Clubcommission