Offener Brief: Gemeinsam gegen die Repression von Studierenden an der TUM

Am 20. Januar 2025 trafen sich Studierende und Angestellte in einem Lehrsaal der Technischen Universität München, um über die Forschungsaktivitäten der TUM in einer illegalen Siedlung im Westjordanland zu diskutieren. Sie hatten die Universitätsleitung eingeladen, um durch Dialog eine gemeinsame Lösung zu finden. In Anwesenheit der Universitätsleitung wurden Teilnehmende in den Raum gelassen – ein Video zeigt, wie ein TUM-Sicherheitsmitarbeiter sie in den Raum winkt. Kurz nach ihrem Betreten sperrte die Polizei sie plötzlich und ohne Erklärung für mehrere Stunden ein. Anschließend wurden sie einzeln abgeführt, durchsucht und wegen Hausfriedensbruchs angezeigt.

Das Bestreben von Studierenden und Angestellten, einen Dialog zu fördern, wurde durch eine äußerst autoritäre Reaktion der TUM unterbunden, die wir entschieden ablehnen und verurteilen. Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Münchner Forschungsinstituten, als Initiativen, die sich für Demokratie, Meinungsfreiheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren, sowie als Kollektive, die sich um den zunehmenden Rechtsruck in Deutschland sorgen, betrachten wir die Ereignisse vom Montag als inakzeptabel. 

Für uns ist klar, dass das mehrstündige, unangekündigte Einsperren von Studierenden und Mitarbeitenden nach nur wenigen Minuten im Raum eine antidemokratische und autoritäre Maßnahme der TU München darstellt. Zudem ist es inakzeptabel, dass die TU das Dialoggesuch als Demonstration oder Kundgebung bezeichnet und fälschlicherweise behauptet, die Teilnehmenden hätten sich geweigert, den Raum zu verlassen. Tatsächlich wurden sie ohne Vorwarnung eingesperrt und hatten nie die Möglichkeit, den Raum zu verlassen. 

Wir beobachten die Diffamierung von Menschen, die den Dialog suchen, das systematische Verhindern dieses Dialogs sowie die Kriminalisierung von Studierenden und Mitarbeitenden, die sich für die Rechte und den Schutz der palästinensischen Bevölkerung einsetzen. Dies sehen wir als eine ernsthafte Bedrohung für unsere Demokratie und Gesellschaft. 

Wir fordern die Münchener Universitäten auf, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu wahren und die Universität als Raum für kritischen und freien Austausch zu Palästina zu sichern.

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On January 20, 2025, students and employees met in a lecture hall at the Technical University of Munich to discuss TUM's research activities in an illegal settlement in the West Bank. They had invited the university management to find a joint solution through dialog. In the presence of the university management, participants were allowed into the room - a video shows a TUM security guard waving them into the room. Shortly after they entered, the police suddenly locked them up for several hours without explanation. They were then taken away individually, searched and charged with trespassing.

The efforts of students and employees to promote a dialog were prevented by an extremely authoritarian reaction from TUM, which we firmly reject and condemn. As academics from Munich research institutes, as initiatives committed to democracy, freedom of expression and social cohesion, and as collectives concerned about the increasing shift to the right in Germany, we regard Monday's events as unacceptable. 

It is clear to us that locking students and staff in the room unannounced for several hours after only a few minutes is an anti-democratic and authoritarian measure by TU Munich. It is also unacceptable that the TU is calling the request for dialog a demonstration or rally and falsely claiming that the participants refused to leave the room. In fact, they were locked in without warning and never had the opportunity to leave the room.

We observe the defamation of people who seek dialogue, the systematic prevention of this dialogue and the criminalization of students and staff who stand up for the rights and protection of the Palestinian people. We see this as a serious threat to our democracy and society. 

We call on Munich's universities to uphold the right to freedom of expression and to safeguard the university as a space for critical and free exchange regarding Palestine.


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Video vom Montag, 20.01.2024 - Repression von Studierenden an der TUM
Studierende, Akademiker:innen und Arbeiter:innen werden von der Universitätsleitung erwartet und durch Sicherheitspersonal in den Raum gewunken. (Quelle: Video von "uniforpalestine_muc") 

/ Students, academics and workers are expected by the university management and waved into the room by security personnel. (Source: Video by “uniforpalestine_muc”)
Der TUM-Securityguard winkt die Studierenden hinein. /

The TUM-security guard waves the students into the room. 
Studierende, Akademiker:innen und Arbeiter:innen werden für drei Stunden im Seminarraum eingesperrt.

Students, academics and solidaric workers were locked in the seminar room for three hours.  
Starke Polizeipräsenz auf der Straße vor dem TUM-Gebäude (mind. 10 Einsatzfahrzeuge)

Heavy police presence in front of the TUM-building ( at least 10 police cars)
Alle 30 Studierenden, Akademiker:innen und Arbeiter:innen werden wegen Hausfriedensbruch angezeigt. 

All 30 students, academics and solidaric workers would be charged with trespassing. 
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