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Praktikumswoche, Kapitel 7
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Praktikumswoche, Kapitel 7:

"Tut mir Leid. Da führt kein Weg dran vorbei." äußerte Blacky mit ernster Stimme. Entgeistert sah ihn Big Macintosh an. "Aber, diesen Pflug hat bereits mein Großvater benutzt." - "Ich glaube, da liegt das Problem. Er ist bereits sehr alt. Selbst wenn ich ihn reparieren würde, weiß ich nicht, ob du auch nur eine Furche ziehen könntest, ohne dass er völlig auseinander fällt." Schwermütig betrachtete Big Macintosh das alte Familienerbstück. Sowohl sein Vater, als auch sein Großvater, hatten schon die Felder mit diesem Pflug bestellt. Um so mehr schmerzte es Big Macintosh, dass er sich von diesem trennen musste, denn für ihn war es kein einfaches Werkzeug, sondern eher ein Familienmitglied. Mitleidig klopfte Blacky, dem geknickten Riesen auf die Schulter. "Na gut. Ich lass mir irgendwas einfallen. Du hast ja gesagt, dass du ihn frühestens, beim nächsten Winter Wrap Up brauchst." Durch das Küchenfenster rief Applejack in den Hof hinaus. "Big Macintosh, der Tee ist gleich fertig. Hey, Blacky, du trinkst doch auch eine Tasse mit, oder?" - "Na klar, vielen Dank für die Einladung."

Kurz darauf saßen die Drei zusammen am Küchentisch. Diese Gelegenheit nutzte Applejack, um Blacky etwas detaillierter über Appelbloom's ersten Tag zu befragen. Möglichst genau versuchte er die Ereignissen des Tages wiederzugeben, wobei er den Teil, mit dem Feuer, unter den Tisch fallen ließ. "Dann scheint sie ja Spaß zu haben. War echt nett von dir, dass Applebloom bei dir zu Mittag essen konnte. Mir war heute Morgen schon aufgefallen, dass ihr Lunchpaket noch immer auf dem Küchentisch stand. Leider hatte ich zu viel zu tun, so dass ich es ihr nicht vorbei bringen konnte." - "Ach, gern geschehen. Ich koche sowieso immer zu viel und Applebloom scheint es sehr gut geschmeckt zu haben. Hey, wenn Applebloom möchte, kann sie die ganze Woche mit mir zu Mittag essen. Das wäre eine gute Gelegenheit für mich ein paar neue Rezepte auszuprobieren." Gern nahm sie Blacky's Angebot an. Einige Zeit lang saßen sie noch zusammen, unterhielten sich und lachten, bis Blacky sich auf den Weg nach Hause machte. Zum Abschied hatte Applejack ihm noch etwas Apfel-Browniekuchen eingepackt. Er freute sich bereits darauf, ihn am nächsten Morgen, zum Frühstück zu verspeisen. Worauf er sich jetzt jedoch am meisten freute, war ein schönes, heißes Bad.

Warme Feuchtigkeit hing in der Luft. Eine kleine Gummiquietschente schwamm zwischen riesigen Schaumberge, die sich auf der Wasseroberfläche türmten. Die Asche aus seinem Fell, hatten das Wasser, innerhalb weniger Minuten bereits grau gefärbt. Doch das störte ihn nicht. Das heiße Wasser trieb die Müdigkeit aus seinem Körper und wusch den Schmutz ab. Und darauf kam es ihm an. Gedankenversunken blickte er durch das Fenster, in die dunkle Nacht hinaus. Sein Verstand versuchte eine Lösung für Big Macintosh Problem zu finden. Nach knapp einer Stunde, im Wasser entfuhr ihm ein lautes "Heureka". Endlich war ihm etwas eingefallen. Er stieg aus der Badewanne, worauf ihm schlagartig bewusst wurde, dass dies längst überfällig war. Seine Hufe waren inzwischen schwammig und verschrumpelt. Nachdem er sich sorgfältig abgetrocknet hatte, fuhr er durch sein Fell und dachte sich nur "Uh, fluffig." Durch die statische Aufladung, des Wollhuftuch hatte sich sein Fell aufgestellt. Es erinnerte ihn ein wenig an den Wollmantel eines Schafes.

Müde ließ Blacky sich auf sein Bett fallen. Seit er den Bettrost ausgetauscht hatte, um ein äußerst lästiges Quietschen zu beseitigen, glich es, und das könnte ihm jedes Pegasuspony bestätigen, einer kuscheligen Wolke. "Hmm. Vielleicht hätte ich den quietschenden Bettrost Streiben schenken sollen. Aber auch wenn er quietschende Treppenstufen mag, kann ich mir kaum vorstellen, dass er gern sein Bett quietschen hört. Naja, er würde es wahrscheinlich ertragen, allein schon um seine Mitbewohnerinnen Trixie und Viridis zu ärgern." dachte er sich und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Streiben war ein Hengst, mit dem Blacky sich, bereits kurze Zeit nach seiner Ankunft angefreundet hatte. Anfänglich verstand er nicht, wieso einige Ponys seine Nähe mieden, doch das änderte sich sehr schnell. Streiben hatte nämlich ein kleines Problem. Er war recht tollpatschig. Es passierte nicht selten, dass Etwas, in seiner Nähe, zu Bruch ging. Doch daran störte Blacky sich nicht. Nein, insgeheim freute es ihn bisweilen sogar, denn manchmal bekam er dadurch ein paar zusätzliche Reparaturaufträge.

Eine Zeit lang wälzte sich Blacky noch in seinem Bett herum. Wie so oft, wenn er nicht einschlafen konnte, ließ er die Geschehnisse des Tages Revue passieren. Je länger er darüber nachdachte, umso mehr Bilder aus seiner Kindheit schossen ihm durch den Kopf. Auch wenn er ein wenig Sehnsucht nach seinem alten Heimatdorf Bluecliff hatte, inzwischen konnte Blacky sich einfach kein anderes Leben, als das in Ponyville vorstellen. Hier hatte er sein Haus, seine Arbeit und seine Freunde. Dann wanderten seine Gedanken, zu seinen Eltern. "Was sie wohl gerade machen?" dachte er sich, "Vermutlich schlafen, und dass sollte ich auch tun." Einige Momente später war er schon eingedöst.