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Praktikumswoche, Kapitel 4
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Praktikumswoche, Kapitel 4:

Die Sonnenscheibe erklomm langsam die Hügel am Horizont. Für gewöhnlich wurde die Applefamilie durch das Krähen des Hahns geweckt. Doch an diesem Morgen war das anders. "Applejack. Applejack, wach auf. Es ist Morgen." johlte Applebloom, dabei hüpfte sie auf dem Bett ihrer großen Schwester. Langsam luckte die noch schläfrige Applejack unter ihrer Decke vor, unter der sie sich wenige Sekunden zuvor noch verkrochen hatte. Ungeduldig tippelte die Kleine mit den Hufen. "Applejack, du hast gesagt das du noch kurz zur Schmiede mitkommen willst." Mit einem Huf rieb sie sich den Schlafsand aus den Augen. Als sie einen Blick auf ihren Wecker warf seufzte sie, "Hach. Sugarcube, deine Arbeit beginnt erst um Acht." - "Und?" - "Es ist erst kurz vor Sechs."

Nachdem sie sich gewaschen und gekämmt hatten, saßen die Schwestern mit ihrem Bruder und ihrer Großmutter, die inzwischen ebenfalls erwacht waren, am Frühstückstisch. Big Macintosh fiel sofort die Veränderung an Appleblooms Frisur auf. Ihre sonst einfach liegende Mähne mit der rosa Schleife, war auf ihre Bitte hin von Applejack zu einem Zopf verflochten worden. "Und Big Mac? Sieht meine Frisur so gut aus?" Wie üblich antwortete er, kurz und knapp mit "Eeyup". Trotz mehrfacher Ermahnungen, durch ihre Geschwister, schlang Applebloom ihr Frühstück runter, denn sie wollte an ihrem ersten Tag nicht zu spät kommen. Doch Applejack ließ sich nicht hetzen. In aller Ruhe genoss die Stute ihren Toast mit Apfelmarmelade. Erst als die Schwestern sich auf den Weg machten, ließ Appleblooms Ungeduld nach.

Obwohl es noch recht früh war, ging es auf der Marktstraße bereits laut zu. Mit Rufen und Brüllen, versuchten die verschiedenen Händler, die Käufer auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Vor manchen Ständen drängten sich die Ponys, um die frischesten und besten Waren zu ergattern. Bei diesem Schauspiel mussten die Schwestern an den Tag zurückdenken, an dem Applebloom sich als Apfelverkäuferin versuchte und dabei Kunde um Kunde verschreckte. So im Nachhinein, konnten sie nicht anders als darüber zu lachen. Verwundert standen die Schwestern vor Blacky's Schmiede, denn statt des Schmieds begrüßte sie nur das "Geschlossen"-Schild. Ein sägendes Geräusch, war aus einem der oberen Fenster zu vernehmen. Leicht genervt sah Applejack erst zum Schild und hoch zum Fenster. Fast schon beiläufig, hob sie einen kleinen Stein auf, der neben der Tür lag. Das Fohlen fragte sich, was ihre große Schwester nun vor hatte. Doch statt, wie von Applebloom erwartet, den Stein, gegen das Fenster zu werfen, schraubte sie, ein Teil des Steins regelrecht ab. Schon vor einiger Zeit, hatte Blacky seinen Freunden verraten, dass er in diesem falschen Stein, einen Ersatzschlüssel versteckte. Kaum hatte die beiden Stuten die Tür aufgeschlossen und das Haus betreten, da wurde das Schnarchen schon lauter.

Die Schwestern konnten nicht glauben was sie da sahen, als sie das Schlafzimmer des Hengstes im ersten Stock betraten. Der junge Schmied lag halb in seine Decke eingewickelt auf dem Bett und schnarchte fröhlich vor sich hin. "Er hat tatsächlich vergessen was heute ist." stellte Applejack, missmutig fest und trat dabei nähe an sein Bett. "Hey. Hey, Blacky wach auf." Mit jedem Wort stupste sie ihn an, bis er endlich eins seiner Augen öffnete. Langsam erhob Blacky sich und blickte sie schlaftrunken an. "Ein Engel. Bin... bin ich tot?" Applejack errötete. "Nein, kein Engel. Ich bin's Applejack. Und nein, du bist nicht tot. Du hast nur verschlafen, du Knaller. Hast du vergessen was heute ist?" Schlagartig riss Blacky seine Augen auf, als ihm klar wurde, dass er nichtmehr schlief. Während ihm die Schamesröte ins Gesicht schoss, rutschte er ein Stück zurück. Jedoch war sein Bett nicht sonderlich breit, weshalb er einen Moment später Bekanntschaft mit den unnachgiebigen Bodendielen machte. Die fast schon akrobatische Art, in der er von der Bettkante gestürzt war, sorgte dafür, dass Applejack und Applebloom lauthals lachen mussten.

Eine Katzenwäsche und einmal kämmen später, standen die drei Ponys in der Schmiede, um die letzten Details zum Wochenablauf zu besprechen. "o.k. dann ist ja soweit alles klar. Heute Abend komme ich sie dann wieder abholen." Doch Applebloom protestierte. "Applejack, ich bin kein Baby mehr. Ich kann auch allein nach Hause gehen." "Dass weiß ich, doch ich mag es nicht, wenn du bei Dämmerung noch auf Achse bist." So stritten die Schwestern noch einige Minuten, bis Blacky einen Vorschlag machte. "Wenn es euch Beiden recht ist, kann ich Applebloom nach Hause bringen. Big Mac hat sowieso gefragt, ob ich mal euer Werkzeug prüfen könnte." Auch wenn sie nun doch einen Aufpasser dabei hatte, war Applebloom mit der Idee einverstanden. Nachdem sie ihrer Schwester nochmals viel Glück gewünscht hatte, verabschiedete sich Applejack und machte sich auf den Weg zur Apfelplantage.

"Also Blacky, was machen wir zuerst? Schmieden wir etwas tolles? Hufeisen, Werkzeug, ein Raumschiff...". Es folgten noch einige teils abstruse Aufzählungen, bis Blacky sie unterbrach. "Ha ha ha, ganz langsam, Applebloom. Zuerst kommt das Wichtigste. Sicherheit. Aus einer Holzkiste, die an der Wand stand, nahm er zwei rötlichbraune Schmiedeschürzen. Eine zog er selbst an, die Andere warf er Applebloom über. Doch entgegen seiner Hoffnung, war sie dem kleinen Fohlen viel zu groß. "Ne, so klappt das nicht. Warte mal." Mit einer Schere schnitt er die Schürze, mehr oder weniger, auf Appleblooms Größe zurecht. Nun konnte ihr erster Arbeitstag los gehen.