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2025-02-04 - Ralph Edelhäußer (CSU MdB)
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E N T W U R F   F Ü R   D A S   T R A N S K R I P T
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Persönliches Politikgespräch beim Netzwerk Getrennterziehend vom 4.2.2025:

Mit Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)

Dies ist das Transkript der Videoaufzeichnung des Netzwerk Getrennterziehend (NwGz) vom 4.2.2025.

Transkript-Variante:  Mit Sprechernamen und mit Zeitstempel.

Zu dem ursprünglichen Video zu dem dieses Transkript gehört, gelangen Sie mit folgendem Link:
https://netzwerk-getrennterziehend.de/Videos-NwGz/#2025_02_04

Dort finden Sie auch weitere Informationen zu dieser Videoaufzeichnung.



[Guido R. Lieder] (1:00:15 - 1:00:26)

Herzlich willkommen heute beim Netzwerk Getrennt Erziehend. Wir sprechen heute mit Herrn Ralf Edelhäuser, CSU, Mitglied des Deutschen Bundestages. Herzlich willkommen Herr Edelhäuser.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:00:27 - 1:00:29)

Hallo Aline, grüße Gott hier aus Roth.


[Guido R. Lieder] (1:00:30 - 1:00:40)

Ich freue mich sehr, wir freuen uns sehr, dass wir heute miteinander sprechen können. Die CSU ist ja Schwesterpartei der CDU, ist aber doch ein bisschen, man unterscheidet sich ja doch schon ein bisschen.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:00:41 - 1:01:07)

Ja, das ist die Art, wie wir halt in Bayern oder wie in Franken halt leben. Deswegen gibt es auch einen Bayernplan, deswegen sind wir große Schwester, kleiner Bruder und nichtsdestotrotz eigenständige Partei, eigenen Vorsitzenden und so weiter. Und deswegen nicht immer eins zu eins, aber die großen deckungsgleichen Geschichten, Hauptthemen, Hauptrichtungen, das sind wir gleich.


Und bei den Nuancen sind wir halt mal so oder mal so, aber das ist auch okay.


[Guido R. Lieder] (1:01:08 - 1:05:49)

Ja, okay, wunderbar. Also ein Thema, das wir heute besprechen, ist halt die Familienpolitik. Also Schwerpunkt der CDU ist jetzt beim Wahlkampf.


Wir stehen ja kurz vor dem Bundestagswahlkampf. Das Video steht dann jahrelang zur Verfügung, wird man sich auch später nochmal anschauen können. Ist also auch ein kleiner Einblick in die CSU, die auch noch jahrelang abrufbar sein kann oder abrufbar sein soll.


Wahlkampf ist natürlich sehr stark wirtschafts- und immigrationsorientiert, weil Immigration haben wir ja zum Teil auch Berührungspunkte zu Familienpolitik. Ich sage mal Überlastung der Sozialsysteme, Messeangriffe in Schulen und so weiter bis hin zu Messeangriffe auf Kita-Kinder. Aber das sind heute nicht die Themen, die wir hier schwerpunktmäßig besprechen.


Das wird woanders schon intensiv besprochen und da muss man mal gucken, wie das da weitergeht. Wir haben genügend andere Themen. Das Netzwerk Getrennterziehend beschäftigt sich naturgemäß, wie es der Name schon sagt, mit Getrennterziehenden.


Ich darf gerade nochmal die Begriffe erklären, damit wir hier klar wissen, worüber wir sprechen. Wir sprechen, wenn Familien sich auftrennen, also wenn man sich scheitert oder trennen lässt und meinetwegen auch in getrennte und unterschiedliche Wohnungen dann wieder geht, sagen wir halt, die Menschen sind, die Familien sind getrennt lebend. Und wenn sie an Kinder da sind, sind sie dann halt auch getrennt erziehend.


Und wir sagen auch wirklich, dass sie getrennt erziehend sind, gemeinsam getrennt erziehend, egal wie sie sich das aufteilen. Also auch vom Zeitanteil, vom Aufwand aufteilen. Also wenn sie 50-50 machen, schön.


Wenn sie 60-40 machen, 70-30, 80-20, 90-10, was auch immer. Solange der Zweite noch irgendwie drin ist und sich doch mit den Kindern verbunden fühlt und versucht, die Kinder gut auf die Beine zu stellen, sage ich mal, fürs Leben, dann sprechen wir davon. Der Zweite übernimmt auch Verantwortung und sie sind beide getrennt erziehend, aber irgendwie drin.


Erst dann, wenn der Zweite überhaupt nicht da ist, was weiß ich, verstorben ist oder Vaterunbekannt. Oder so, was auch immer, sich entzieht oder krank ist oder was weiß ich. Dann sagen wir, okay, dann haben wir, der eine macht 100 Prozent, der andere macht 0 Prozent.


Dann sagen wir, der eine ist alleinerziehend, macht 100 Prozent, der andere ist 0, macht 0 Prozent, der ist nicht erziehend. Das ist die Aufteilung, die Begriffe, die wir benutzen, wie sich dann die Alleinerziehenden aufteilen. Da haben wir einmal diejenigen, die tatsächlich gerne zusammen erziehen würden, aber der Zweite ist halt einfach nicht greifbar, ist nicht da, will nicht, kann nicht, ist verstorben, was auch immer.


Und dann haben wir aber natürlich auch mal die anderen, die sagen, okay, sie haben so viel Wut auf den früheren Partner, den wollen sie nicht mehr sehen, mit dem wollen sie nicht mehr sprechen. Sie wollen auch dem Kind das Recht nehmen, mit dem Elternteil Kontakt zu haben, erzogen zu werden. Da sprechen wir dann zwar auch von Alleinerziehenden, weil der eine 100 Prozent macht und der andere macht 0.


Aber im Grunde genommen sprechen wir da von einer willkürlichen oder mutwilligen Alleinerziehung. Und alle anderen, was weiß ich, welches Arrangement, die sind halt getrennt erziehend, solange der Kontakt noch da ist und irgendwie klappt und so weiter. Das haben wir nochmal für die Begriffe.


Und dann haben wir natürlich auch nochmal die Wohnarrangements, die wir haben, sprich Einzelresidenz. Ein Kind wohnt nur bei einem Elternteil oder Doppelresidenz, das Kind wohnt irgendwie in irgendeiner Aufteilung bei beiden oder Nestmodell. Es gibt eine zentrale Wohnung, da wohnen die Kinder und die Eltern haben noch eine weitere Wohnung oder zwei weitere Wohnungen und ziehen da immer abwechsend ein, machen das so oder haben irgendwie einen Grundriss.


Zwei Wohnungen nebeneinander, in der Mitte die Kinderzimmer und dann haben die Kinder eine Wohnzimmer, also die Kinder haben in ihren Zimmern eine Tür zum einen Elternteil zu der Wohnung und eine Tür zum anderen Elternteil. In Skandinavien gibt es das. Okay.


Also das ist natürlich ideal. Und bei einer Trennungsquote von was weiß ich, 50 Prozent ist was. Aber im Grunde genommen kann sich sowas auch nur jemand leisten, der meinetwegen eine Doppelhaushälfte hat und macht dann so ein Arrangement und sowas.


Aber das sind natürlich ideale Sachen. Also wir sprechen quasi einmal von wirklich dem Betreuungsmodell, dass sie sich das irgendwie aufteilen oder alleine oder nicht erziehen. Und das andere ist das Wohnarrangement.


Doppelresidenz, auch der Begriff Wechselmodell fällt damit runter. Aber wir sagen auch, wenn meinetwegen Eltern Schichtdienst haben, es gibt ja alle möglichen Konstellationen und dann übernachtet meinetwegen ein Kind 30 Nächte nur beim einen Elternteil. Und die Tage, tagsüber, ist es nur beim anderen Elternteil.


Dann kann man schlecht die Nächte zählen und sagen, der eine ist ja alleinerziehend, weil da übernachtet das Kind ja nur. Also wir haben alle möglichen Arrangements daraus und das Leben ist bunt, sagen wir mal so.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:05:49 - 1:06:03)

Es gibt ja nichts, was es nicht gibt, sozusagen. Solange alles gut geht, auch in der Erziehung und für das Kind das Beste ist, Kindswohl ohne Anstehen, müssen wir dann sagen, okay, dann sollen sie es auch machen.


[Guido R. Lieder] (1:06:03 - 1:06:23)

Ja, selbstverständlich. Gut, dann haben wir jetzt nochmal kurz die Begriffe für unser Gespräch geklärt und ein bisschen abgesteckt, in welchem Bereich wir heute sprechen, womit wir uns beschäftigen. Jetzt möchte ich Ihnen gerne nochmal so die Gelegenheit geben, dass ich nochmal kurz vorstelle, dass unsere Zuschauer dann auch wissen, wo so ihre Schwerpunkte sind, wo sie herkommen.


Warum, haben Sie ja schon gerade gesagt, für die CSU, da kommt man naturgemäß aus Bayern.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:06:24 - 1:08:21)

Ja, also ich bin der Ralf Edelhäuser, bin bei der CSU, war vorher, bevor ich in den Bundestag 2021 gekommen bin, Bürgermeister, erster Bürgermeister von der Kreisstadt mit 26.000 Einwohnern, eben rot. Bekannt durch Triathlon, weltgrößter Triathlon auf der Langdistanz und durch die Bundeswehr. Das sind, sagen wir mal, die Hauptmerkmale, wo man eine Stadt, der Metropolitik um Nürnberg, auch kennen kann.


Selber bin ich verheiratet, habe einen sechsjährigen Sohn, der in der ersten Klasse ist und dem fällt es auch noch in der Schule, dass ihm das so weit beibehält. Und bin ehrenamtlich als Trainer engagiert gewesen, bin aber immer noch in der Leichtathletik als Funktionär tätig, als Vorsitzender von den Leichtathleten hier in der Gegend und freue mich darauf, dass das alles so läuft. Auf der anderen Seite, politisch, habe ich als Bürgermeister nichts anderes gemacht, wie Kinderbetreuungseinstellungen gebaut, weil wir keine Kinderkrippen hatten und da einen großen Nachholbedarf hatten.


Dann haben wir noch Kindergärten gebaut und der letzte, der noch von mir initiiert worden ist, ist gerade im Bau. Also wo wir jetzt so dreieinhalb Jahre im Bundestag sind, der wird jetzt dann nächstes Jahr fertig, also er wird auch heuer nicht ganz fertig mit dem Ausbau und dann sind wir fertig. Aber dann kommt schon gleich die Geschichte mit Hort, die wir damals am Horizont schon gesehen haben.


Also ich war eher so für die Betreuung zuständig und das ist auch eines meiner Berichterstatterthemen. Bin für das Ehrenamt auch zuständig, für die Freiwilligendienste zum Beispiel, Bürgerschaftliches Engagement gibt es im Unterausschuss vom Familienausschuss und das ist mein Hauptausschuss. Bin aber auch im Petitionsausschuss und da übernehme ich dann auch meistens die Themen, die aus dem Familienbereich kommen.


Also deswegen bin ich jetzt nicht der explizite Fachmann für alles im Familienausschuss, muss ich mir ehrlicherweise sagen. Aber eine breite Aufstellung ist auf jeden Fall gegeben, als wenn mich jetzt einer fragen würde, was jetzt im Gesundheitswesen sich tut. Und deswegen sind wir eigentlich heute da und deswegen sind wir gespannt, was wir in der nächsten halben Stunde so besprechen, Herr Liedl.


[Guido R. Lieder] (1:08:22 - 1:08:34)

Ja, vielen herzlichen Dank auch nochmal. Ich finde das jetzt auch schon gut. Wir haben ja auch schon mal ein Vorgespräch gehabt über Familienpolitik.


Das muss ich auch sagen, das war ein tolles Gespräch, wo ich auch gesagt habe, wow, da hat die CSU aber richtig Kompetenz in Richtung Familienpolitik.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:08:35 - 1:08:36)

Das sieht heute ein Ich nicht.


[Guido R. Lieder] (1:08:38 - 1:08:41)

Das muss ich natürlich fragen, wenn Sie Leichtathlet sind, sind Sie auch Triathlet?


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:08:42 - 1:09:10)

Nein, also ich habe aber beim Triathlon nicht beim Großen, sondern bei so einem Kleinen schon mitgemacht in der Staffel, da bin ich dann geschwommen. Da haben wir so eine Bürgermeisterstaffel gemacht. Ich bin dann so anderthalb Kilometer geschwommen, der Andere ist 40 Kilometer Fahrrad gefahren und der Dritte die 10 Kilometer gelaufen.


Also das haben wir schon gemacht und bei noch kleineren so Schnurrertriathlons, da habe ich dann bloß 750 Meter schwimmen müssen. Das haben wir schon auch gemacht, aber Leichtathlet ist Leichtathlet, Stadion Leichtathlet. Ich koordiniere zwar einen Läuferkapp, aber ich lasse lieber laufen, als ganz selber laufen.


[Guido R. Lieder] (1:09:11 - 1:09:16)

Ich vermute ja, dass bei dem Staffeltriathlon dann auch die, in Bayern gewinnt ja immer die CSU, sind ja die Stärksten und die Größten.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:09:16 - 1:09:32)

Nicht ganz, es war ja Firmenstaffeln und ich war eine Firmenstaffel, war also eine Bürgermeisterstaffel, aber wir haben es dann wirklich einmal geschafft durch einen sehr guten Läufer. Das war der damalige Bürgermeister aus Bad Winsheim, dass wir echt den Platz 3 gemacht haben. Also das muss man schon sagen, das war eher außergewöhnlich, das war mal das Highlight davon.


[Guido R. Lieder] (1:09:32 - 1:10:09)

Okay, sportlich. Vielleicht können wir direkt mal so ein bisschen einsteigen, nochmal ein bisschen allgemein. Die CSU gilt ja als Partei der Mitte, als konservativ.


Ich sage jetzt mal, wenn 60, 70 Prozent der Bevölkerung momentan eher eine konservative Politik bevorzugt, ist ja irgendwo die konservative Politik in der Mitte der Gesellschaft. Also würde ich mal sagen. Und die Vorteile von konservativer Politik, jetzt sage ich mal von mir, ist einfach so eine gewisse Stabilität und Beständigkeit.


Wie sehen Sie das so? Warum sollte man, sage ich mal, warum sollte man die CSU wählen?


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:10:10 - 1:12:25)

Gut, das eine ist, was man an der aktuellen Regierung einfach begründen muss, ist, dass sie das Vertrauen einfach in der Bevölkerung nicht mehr gehalten haben und nicht mehr erhalten haben. Das haben sie durch verschiedene Aktionen auch gezeigt. Erstens, dass sie uneins waren in der Koalition, auf der anderen Seite halt auch in der Kommunikation nach außen und auch in den Entscheidungen, dass sie die Bürger nicht mitgenommen haben.


Und das ist egal, ob du jetzt Bürgermeister, Landrat oder Ministerpräsident oder auch Bundeskanzler bist und Regierung. Wenn du das nicht schaffst, bist du zweiter Sieger. Also kannst du das auf irgendeine Zeit noch rauszögern, aber irgendwann ist es Schicht im Schaft.


Und das haben wir jetzt eben gesehen. Und deswegen sind jetzt wir vielleicht nicht immer die Fortschrittlichsten. Wir wollen aber auch, dass die Menschen, wenn wir was machen, halt das zumindest verstehen, warum wir es machen.


Und jetzt sind wir ganz ehrlich, sollten wir die Wahl gewinnen, dann am 23. Februar wird es auch nicht immer lustig werden. Und wir werden alles sagen, ja, das können wir finanzieren.


Ich war gestern beim Bayerischen Landessportverband zu einer Podiumsdiskussion. Und da waren auch die etablierten Parteien dabei, inklusive Freie Wähler. Und auch da muss man sagen, okay, wenn halt die Wirtschaft nicht läuft, dann hast du auch kein Geld für irgendwas anderes.


Und deswegen hat man auch einen Wirtschaftswahlkampf, der jetzt zwar ein bisschen auf die Seite geschoben worden ist, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts. Und das trauen wir uns noch zu, die Kompetenz. Und auf der anderen Seite auch im Familienbereich, wir leben immer noch von dieser konservativen Familie, sage ich mal.


Ja, auch wenn es sie nicht mehr so gibt. Aber trotzdem Vater, Mutter, Kind oder Kinder, das ist das, wovon wir vorausgehen. Das ist die Keimzelle unserer Gesellschaft.


Und daraufhin bauen wir dann auf. Und wenn das halt nicht funktioniert, muss es aber denen, wo dieses Familienmodell leider nicht mehr funktioniert, auch ordentliche Alternativen geben. Auch, dass sie arbeiten können, dass sie Kinder betreuen.


Da kommen wir wieder zu dem ursprünglichen Thema. Sonst funktioniert das ganze System nicht, weil wir brauchen den Papa, der in die Arbeit geht. Wir brauchen auch die Mama, die in die Arbeit geht.


Und das Kind muss ordentlich betreut werden. Insgesamt von der Familie, auch wenn sie dann getrennt erziehend irgendwo sind. Weil es geht wirklich ums Kindswohl.


Und da sind die Entscheidungen halt dann auch wichtig, die halt in der Familie getroffen werden. Und wir können eigentlich nur den Rahmen bieten. Plus, minus, was dann auch nur die Gerichte dann entscheiden.


Da sind wir natürlich dann wieder außen vor.


[Guido R. Lieder] (1:12:26 - 1:13:51)

Ja, wobei wir ja vom Netzwerk getrennt erziehend sehr gezielt darauf hinarbeiten, dass dieser Streit in der Familie, wenn man sich trennt, Emotionen, Wut oder sonst irgendwas, dass das geklärt wird. Dass diese Familien wirklich wieder in ein ruhiges Fahrwasser geführt werden. Und dann auch wirklich, selbst wenn sie als Familien getrennt leben, doch irgendwo noch Familie sind.


Zumindest für die Kinder. Fahrebene mag beendet sein, aber die Elternebene bleibt. Und dass sie es so gut wie möglich hinbekommen.


Also ich sage ja selber, ich bin ja auch Mitglied beim Deutschen Familiengerichtstag. Ich sage ja auch immer wieder, 70 bis 80 Prozent der Familien, die beim Familiengericht sind, die gehören da gar nicht hin. Die gehören in die Familienberatung hin.


Und der Vorsitzende des Deutschen Familiengerichtstags hat zuletzt auch noch einen Süddeutschen geschrieben. Ja, wir sollten schauen, dass wir 80 Prozent der Familien, die beim Familiengericht sind, der Familienberatung zuführen. Dafür brauchen wir natürlich auch eine ordentliche Qualität in der Familienberatung oder in Jugendämtern, wo auch immer, in der Jugendhilfe.


Und die haben wir zum Teil nicht. Sie haben ja vorhin schon gesagt, wenn die Wirtschaft nicht läuft, dann fehlt auch das Geld. Die Sozialsysteme brechen zusammen.


Die Jugendämter können nicht mehr das finanzieren. Die Jugendhilfe kann nichts mehr finanzieren. Und nicht mehr das, was nötig ist.


Und die Familienberatung natürlich auch nicht. Wir haben ja auch ganz große Probleme, nicht nur bei der Umsetzung, also beim Ausführen der Verwaltung und so weiter. Die Leute sind ja oftmals gar nicht richtig ausgebildet.


Die können das gar nicht, was sie eigentlich machen sollen und wofür sie eingestellt werden, weil sie nicht ordentlich ausgebildet sind. Und das ist ja auch eine finanzielle Frage.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:13:53 - 1:15:08)

Und da geht es halt auch wieder. Auf der einen Seite muss man ja versuchen, die aus der Gerichtsbarkeit rauszunehmen, weil die Gerichte haben ja auch hier bis Oberkante die Unterlippe. Und auf der anderen Seite muss sie aber eine Alternative haben, die dann eben dieses Schlupfloch bietet, was dann eigentlich bloß nicht ein Schlupfloch ist, sondern eine gute Alternative.


Aber die ist nur dann eine gute Alternative, wenn die Zeitkapazitäten da sind und die Fähigkeiten und Fertigkeiten über die Jahre auch große Erfahrungen einfallen. Die Erfahrung hast du halt nicht, wenn du als Sozialpädagoge von der Fachhochschule kommst und den Job übernimmst. Das ist halt viel, was damit dranhängt.


Auch Lebenserfahrung. Ich habe erst am Wochenende wieder eine ehemalige Familienrichterin aus Herzbruck, das ist mein Wahlkreis, Nürnberger Land getroffen. Mit der werde ich mich auch nach der Wahl mal wieder zusammensetzen.


Die sagt zum Beispiel, Eleuser, wenn dir immer bloß das Kindergeld um 5 Euro erhöht, das bringt der Familie nichts, aber insgesamt das Geld, das können wir woanders auch einsetzen. Und da hätte ich ja den einen oder anderen Tipp für mich, wo man sagt, das wäre vielleicht eine sinnvolle Alternative und da freue ich mich eigentlich auf das Gespräch auch damit. Also erstmal auch diese Praktikerin, die jetzt schon in Pension ist und die viele Familien vor sich sitzen gehabt hat und gesagt hat, okay, warum sitzen jetzt die eigentlich da und wie könnte man denen eigentlich besser helfen?


[Guido R. Lieder] (1:15:09 - 1:16:08)

Also ich sage mal so, die Praktiker, die dann im Ruhestand sind, die sich dann auch trauen, was zu sagen. Manchmal, haben wir ja auch noch manchmal. Wie auch immer.


Oder man bildet sich auch nur ein, dass man vielleicht keine Chance mehr auf Karriere hat oder sonst irgendwas. Also manche Richter werden auch wirklich erst kurz vor der Pensionierung altersweise, muss man auch nochmal sagen. Das gibt es auch.


Und dann hält sich das hoffentlich auch nach der Pensionierung. Aber wir haben natürlich auch immer mehr Richter oder auch im Jugendamt, die auch wirklich offen sprechen. Früher hat man ja gar nicht so offen über das Thema gesprochen.


Dann lief das irgendwie so nebenher. Man ist getrennt und was ist denn so und so weiter. Und dann war das Thema irgendwie peinlich und hat da nicht drüber gesprochen.


Wir haben jetzt immer mehr auch Bundestagsabgeordnete, die deutlich sagen, ja, sie sind getrennt erziehend oder haben das im Bekanntenkreis oder haben das und das schon gesehen. Also was es da draußen auch alles an wirklich nicht so schönen Dingen gibt, die man da hat. Also ganz klar, da ist vieles wahr.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:16:08 - 1:16:38)

Aber das ist das Leben. Das muss man halt einfach sagen. Das ist das Leben in der heutigen Zeit.


Von nix kommt nix. Die Statistiken sind ja nicht von ungefähr, die fallen ja nicht vom Himmel. Und dann muss man jetzt sagen, okay, wie kann dann jetzt auch, sagen wir mal, zur Politik zurückzukommen?


Wie kann die Politik darauf reagieren, um nicht Fehler jetzt zu machen, die sich dann in fünf oder in zehn oder in 15 Jahren auswirken, die die Witen der Kinder und Jugendlichen so negativ beeinflussen, dass man die dann auf der falschen Seite, der Arbeitgeber, Arbeitnehmerseite haben, nämlich dann bei der Arbeitsagentur.


[Guido R. Lieder] (1:16:38 - 1:17:21)

Oder noch schlimmeres. Und zwar bei der Arbeitsagentur jetzt nicht als die, die hinter dem Schreibtisch arbeiten. Korrekt.


Meinen Sie, ne? Okay, da sind wir uns einig. Sie hatten ja vorhin schon mal gesagt, Mehrheiten und Minderheiten, also auch konservative Mehrheiten und so weiter.


Wir haben ja bei den Minderheiten tatsächlich das Besondere, dass einige Minderheiten, sage ich mal, auch bestimmte Parteien vielleicht unterwandert haben und dann eine sehr, sehr intensive, wie soll man sagen, Lobbyarbeit aus der Partei heraus betreiben und alle möglichen Dinge versuchen durchzusetzen. Und jetzt haben wir so eine Art Korrekturbewegung, gerade zum jetzigen Zeitpunkt. Wir haben jetzt Januar 2025, also für diejenigen, die das Video später mal schauen.


Und man sieht einfach, man orientiert sich wieder stärker an der Realität.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:17:23 - 1:18:41)

Das ist gut so. Also mal einfach zu sagen, alles andere. Es gibt ja, sagen wir mal, die Theoretiker, die muss es auch geben.


Die sollen aber dann bitte in die Wissenschaft gehen und aus der Wissenschaft dann vielleicht auch mal mit den Praktikern reden. Weil die Wahrheit, ein Fußballer, ich bin jetzt zwar reich der Rede, aber ein Fußballer sagt, die Wahrheit liegt am Platz. Und der Platz ist dann bei den Familien.


Und da ist dann auch egal, welche Institutionen, ob das denn die Kirchen sind, ob das die Sozialverbände sind, die da unterstützen, zur Seite stehen. Und wenn du weißt, wie viele Kinder seelische Probleme haben, psychische Probleme mittlerweile haben, dann weißt du auch, wann du einen Jugendpsychologen brauchst, dass du in den nächsten eineinhalb bis zweieinhalb Jahren keinen kriegst, dass wir da ein großes Problem haben. Ja, da machen wir uns nichts vor.


Und wir wissen auch, das muss auch irgendwo die Qualität da sein. Auch wenn es ambulante Betreuungen und so weiter sind, auch das. Wir haben jetzt in Rot vom Bezirk eine für Erwachsene.


Wir würden natürlich gerne schätzen, in der Region auch für Kinder sowas zu haben. Weil wir haben zwar einen Kinderpsychologen, aber da war ich als Bürgermeister bei der Einwanderung, da habe ich gesagt, wie lange das dauert, bis da einer hinkommt. Nein, also da ist das Kind im Grunde gefallen, im wahrsten Sinne des Wortes.


Und damit ist die Erziehungsleistung, egal von welcher Seite die dann auch gemacht wird und in welcher Größe, also nur dann schmückendes Beiwerk, wenn du nicht die Grundfesten des Kindes einfach stärkst, auch emotional.


[Guido R. Lieder] (1:18:41 - 1:19:02)

Ja, und das besonders bei Trennungsfamilien, gerade wenn, was weiß ich, ein Kind einen Elternteil länger nicht sieht, da sagen wir immer wieder, zum Teil erschreckend. Mit Spätfolgen, Folgeschäden im hohen Alter, also was weiß ich, wenn sie dann erwachsen sind, bis hin, das hat man auch noch, gibt es da heute nochmal, dass ein Kind vor lauter Verzweiflung, weil es den zweiten Elternteil nicht sehen kann oder darf, Suizid begeht.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:19:02 - 1:20:30)

Also das finde ich immer das Schlimmste, diesen Entzug des zweiten Elternteils. Wenn auch durch zum Beispiel Umzug, dann wird man halt von, glücklicherweise von Franken zieht man halt dann nach Hannover oder so und dann entzieht man das Kind dem Vater oder der Mutter, je nachdem. Und das ganze Netzwerk, auch was der Vater oder der, der halt weg ist, aufgebaut hat, was der hat, was der in wirtschaftlichen Beziehungen hat, was der auch in emotionalen Beziehungen hat, das ist weg.


Und wenn ich das mit beübsichtige, dann weißt du, dass dieser Teil einfach dem Kind fehlt. Egal wieviel Prozent das jetzt sind. Und da hast du ein Defizit, das das Kind irgendwann wieder aufarbeiten muss und teilweise, wenn es nicht damit umgehen kann, haben wir genau das.


Irgendwann Mental Health Probleme, psychische Probleme und die können bis zum Suizid. Und das, was wollen wir machen? Wir wollen eine Suizidprävention machen.


Also auch die Bundesregierung hat es jetzt leider nicht geschafft in der aktuellen Legislatur. Das ist, ich kenne jetzt mittlerweile so viele Leute, die wirklich Suizid gemacht haben. Also das ist Wahnsinn, ob das ein Arzt ist, ob das ein Geschäftsführer ist und alles mögliche.


Ein Kind, ein Jugendlicher im Gymnasium, wo du denkst, wie kann das alles passieren? Und auf der anderen Seite sind das die Ursprünge der Probleme, die da vielleicht auch mit drin hängen können, die das in späteren Jahren immer noch mitziehen und dann einfach nicht mehr können. Weil die Stabilität auch der Psyche nicht da ist.


[Guido R. Lieder] (1:20:31 - 1:22:59)

Ja, also man sieht das ja auch mal wieder, wenn mal die Eltern sich streiten. Also wirklich, je älter ein Teil auch immer mehr streitet oder mehr emotional ist und den anderen Teil auch gar nicht sehen will. Wir hatten vorhin mal angesprochen, ja, es gibt ja manche auch, die entziehen sich und so weiter.


Aber manchmal sagt man auch wirklich, okay, man will verhindern oder Frau will verhindern, dass das Kind noch Kontakt zum anderen Elternteil hat. Wir unterscheiden ja bei den Alleinerziehenden ganz klar. Wir haben diejenigen, die unfreiwillig alleinerziehend sind, die also wirklich, die wollen eigentlich den zweiten Elternteil drin haben.


Und dann haben wir auf der anderen Seite, sagen wir so ein Drittel etwa, von denen wirklich alles alleine machen. Die sind unfreiwillig alleinerziehend, aber wir haben auch so zwei Drittel, die sagen, sie wollen den anderen Elternteil nicht sehen. Sie sind enttäuscht, sie sind wütend und emotional und der Lebensentwurf ist gescheitert und so weiter.


Und da ist man halt auf den anderen sauer. Oder hat eine andere Beziehung oder sonst irgendwas angefangen. Und dann ist dann wirklich die Wut groß.


Und wenn dann die Wut groß ist, man will dann auf den anderen Elternteil, dann guckt man sich dann ein Kind an. Und diese Kinder haben nun mal naturgemäß auch Gesichtszüge und so weiter vom zweiten Elternteil, Erinnerungen und so weiter. Und dann ist man ja zu 50 Prozent auch wütend auf diese, also auf diese 50 Prozent des eigenen Kindes.


Das kann nicht funktionieren. Also wenn dann auch ein Gericht sagt, Moment, wenn da keine Kommunikation da ist und wenn ein Elternteil sich verweigert, dann müssen wir das Kind halt einem entziehen und nur einem geben. Oftmals gibt es dann den Falschmann, oftmals den Elternteil, der oder die geschlechterneutral, der mehr streitet, der weniger konsensorientiert, weniger kooperationsorientiert ist.


Das ist natürlich da nicht so gut. Also gerade man muss immer wieder gucken, was geschieht denn da in den Köpfen der Menschen. Aber das ist nochmal ein anderes Thema.


Wir hatten ja vorhin mal so auch mit, was weiß ich, es gibt ja auch dieses Thema Fake und so weiter bei Parteien, bei Wirtschaft und so weiter. Aber wir haben natürlich auch Fake zum Teil bei den Statistiken. Man braucht ja eigentlich, wenn man regiert, Zahlen.


Man muss wissen, was geht draußen in den Menschen, in den Haushalten, in der Wirtschaft und so weiter vor, aber auch in den Familien. Wir haben das große Problem, dass irgendwie die letzten, ja schon lange, irgendwie die Zahlen im Bereich Familien nicht ordentlich erfasst werden. Also ich hatte vorhin schon gesagt, selbst wenn Eltern 51, 49 Prozent diese Aufteilung haben, der Betreuung, der eine macht 51, der andere macht 49 Prozent, gilt der mit 51 Prozent als Alleinerziehend und der mit 49 Prozent gilt als Nichterziehend.


Das ist die offizielle Statistik. Da fragt man sich, das ist doch ein Blindflug. Wie will man denn das ordentlich machen?


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:23:01 - 1:24:00)

Die Frage ist, wer macht die Statistik und wer kann die Statistik beeinflussen? Also den Aufschluss zeigen, wer kann die Statistik festlegen? Das heißt, du kannst natürlich sagen, okay, die Statistik, die ich aber auftrage, da will ich wissen, was rauskommt.


Also muss diese Grundlage der Statistik mal verändern. Ich meine, das kommt jetzt mal ganz ehrlich, das muss aus dem Ministerium herauskommen. Und so ein Gespräch mit Ihnen und auch anderen Vertretern und Vertretern aus den Verbänden ist immer auch ein Lernen für denjenigen auf der anderen Seite, in dem Fall für mich.


Und deswegen nehmen wir solche Themen auch gern mit auf und speichern die einfach mal ab und werden die auch, sagen wir mal, sollten wir in die Legierung kommen, dann auch mal einfach nachfragen und wenn wir nicht kommen sollten, was Gott verhindern möge, katholisch und CSU ist klar, dass man sagt, okay, wo kommt das denn eigentlich her? Warum ist das so? Da muss ja auch einen Grund geben, aber die Lebenswirklichkeit bildet es dann einfach nicht mehr ab.


Punkt.


[Guido R. Lieder] (1:24:01 - 1:25:14)

Ja, absolut. Das muss korrigiert werden, damit man wirklich weiß, was geht denn da draußen eigentlich vor? Wobei man auch sehen muss, es gibt natürlich auch Verbände, da wundert man sich, welchen Einfluss die haben.


Und es gibt zum Beispiel auch einen Alleinerziehendenverbänden. Ich habe ja vorhin mal gesagt, so zwei Drittel der wirklichen Alleinerziehenden sind eigentlich Personen, die den Kontakt der Kinder zum anderen Elternteil verhindern wollen. Das heißt, ständige Verstöße gegen Gesetze, Täuschen der Behörden und was weiß ich, Gerichtsverfahren und so weiter entziehen sich dann oftmals auch den Beschlüssen.


Und wenn man natürlich dann solche Verbände dann auch noch von solchen Leuten hat, die dann vielleicht sogar noch Kontakt bis hinein oder Einfluss bis hinein ins Ministerium, in dem Fall anscheinend, ich drücke mich da ganz vorsichtig aus, hinein haben bis ins Bundesarmeenministerium und vielleicht sogar ganz oben jemand steht oder die vielleicht sogar Mitglied in einem Alleinerziehendenverband, sage ich mal ganz locker ist, dann braucht man sich eigentlich nicht zu wundern, was da schief geht.


Also momentan wird ja sehr viel Bashing gegen Frau Merkel gemacht, die war ja auch mal Bundesfamilienministerin. Und ob das dann alles mit Frau Merkel angefangen hat, weiß ich gar nicht. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie Frau Merkel damals als Bundesfamilienministerin war.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:25:14 - 1:26:25)

Ich kenne sie noch als Bundesumweltministerin. Also das ist noch ganz vorher, da war sie mal bei uns bei der Frauenunion damals. Und da habe ich mir gedacht, aus der wird nochmal was.


Ich bin zwar nicht auf die Idee gekommen, dass sie Kanzlerin wird, aber zumindest war sie damals schon sehr fachlich qualifiziert und eloquent, das muss man schon sagen. Aber nochmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen. Natürlich weiß ich jetzt nicht, ob in irgendeinem Ministerium jemand sitzt, der irgendwas beeinflusst oder nicht beeinflusst und ob der dann auch politisch irgendwas zu sagen hat.


Das wird es immer geben und das wird egal, ob das ein Wirtschaftsministerium ist und ob man im Wirtschaftsministerium vielleicht in den letzten paar Jahren die NGOs sich etwas breiter gemacht haben und da ihre Leute auch platziert haben, das ja hinge ich bekannt ist, auch den einen oder anderen Skandal mit dazu. Das wird durchaus auch im Familienministerium, das wird im Bildungsministerium sein, logischerweise. Da muss man einfach auch drauf schauen und sagen, ok, was ist neutral, was kann wirklich auch insgesamt der Gesellschaft dienlich sein und wo kommt das denn eigentlich her.


Wir wissen nicht, ob das unter der Merkel-Ära schon war oder wo das anfangen hat. Das wird sich ja auch immer politisch ein bisschen wechselnde Mehrheiten dann auch in der Besetzung der jeweiligen Positionen widerspiegeln.


[Guido R. Lieder] (1:26:25 - 1:27:08)

Wobei, wenn ich mal Elon Musk zitieren darf, hat er wirklich sehr treffend gesagt, es gibt quasi kein Problem, das man nicht mit Inkompetenz erklären könnte. Also, dass es durch Inkompetenz verursacht sei und so weiter. Aber jetzt lassen wir mal das Thema Bundesfamilienministerium beiseite.


Da haben wir jetzt genug drüber gesprochen. Ich will nicht sagen abgelästert, aber es gibt halt wirklich ein paar Sachen, da wundert man sich. Wie kann das denn passieren?


Auch diese alte Diskussion, wie kann es denn sein, dass Männer nicht erwähnt werden? Da wäre ja auch vielleicht mal irgendwann ein bisschen, wenn sie schon die Aufsicht bezüglich Diskriminierung da angesiedelt haben, dann sollte man auch vielleicht selber sagen, dass man selber vielleicht ein bisschen besser in der Richtung arbeitet.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:27:08 - 1:27:57)

Da gab es sogar schon eine Petition dazu, die das gefordert hätte. Gut, jetzt sagen wir mal so, wenn wir noch nicht ganz partig sind in der Gleichstellung, kann man das schon noch machen. Aber es gibt natürlich auch die Diskussionen nicht bloß an den Stammtischen, die sagen, warum steht ein Männer nicht drin.


Aber ich glaube, wichtig ist, dass wir uns um die Jugend kümmern, dass wir uns um Senioren kümmern. Das ist auch ein massives Problem insgesamt. Oder große Herausforderung.


Probleme haben wir ja keine mehr, sondern nur noch Herausforderungen. Und insgesamt, glaube ich, ist die Kombination aus allem das Wichtige. Und dass man sich nicht ausspielt, weder Männlein noch Weiblein, noch groß noch klein.


Das ist, glaube ich, das Entscheidende für unsere Gesellschaft, die ja eh momentan ein bisschen auf der Kippe steht. Was so Emotionen, aber was wirklich auch Fakten basiert ist. Und deswegen, glaube ich, sollte man da die Kirche mal ein wenig auflassen.


[Guido R. Lieder] (1:27:57 - 1:28:05)

Ja, also wir hoffen ja, dass die Unruhe in der Gesellschaft bis in drei Wochen, wenn die Bundestagswahl ist, was ich da weiß, bis so ein bisschen der Nebel lichtet, man ein bisschen klarer sehen kann.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:28:06 - 1:28:18)

Hoffentlich gibt es eindeutige Mehrheiten, das muss man auch dazu sagen. Das Schlimmste wäre wieder, wenn die Bevölkerung wählt. Also deswegen schauen wir mal, was rauskommt.


Wir tun unser Bestes und werben für uns und alles ist gut.


[Guido R. Lieder] (1:28:18 - 1:28:24)

Und im Notfall gibt es ja noch Zufallsmehrheiten, die es ja auch mit Links und was weiß ich wo geben kann. Man weiß es ja nicht.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:28:25 - 1:28:26)

Das besprechen wir dann, wenn es so weit ist.


[Guido R. Lieder] (1:28:27 - 1:28:31)

Ich habe gehört, wenn es eine Minderheitsregierung gibt, dann gibt es ausschließlich CDU und CSU-Minister.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:28:33 - 1:29:23)

Ja, ich habe mal schon Bewerbungsschreiben abgegeben. Na, Spaß. Also es wird kein, also Minderheitenregierung, das wird deswegen von der Journalie, glaube ich, ein bisschen konvertiert.


Auf das wird man sich nicht einlassen wollen. Wenn es im demokratischen Spektrum Mehrheiten gibt, dann muss man miteinander reden. Dann muss es auch Abstriche auf der einen wie auf der anderen Seite geben.


Und dann muss man getrennt von Tisch und Bett sagen, okay, wir gehen jetzt zusammen. Wenn es auch vielleicht keine Liebesheirat ist. Aber wir haben es ja gesehen an der GroKo das letzte Mal, das war keine Liebesheirat.


Man hat sich dann ein bisschen nur verstanden, aber dann war das Ende halt absehbar. Und die Entscheidung war dann auch, dass die CDU und CSU herausgefallen ist. Alles hat seine Zeit.


Ich glaube, jetzt ist die Zeit wieder gekommen für eine unionsgeführte Bundesregierung. Und um die lernen wir ganz einfach. Alles andere können wir jetzt halt mal wieder hinten dran stellen.


[Guido R. Lieder] (1:29:23 - 1:30:07)

Ich komme gerade noch. Wir haben noch ein paar Minuten. Sie müssen gleich raus aus der Videokonferenz.


Aber wir hatten jetzt auch nochmal gerade die Gesundheit von Kindern angesprochen. Da haben wir meinetwegen auch die hormonelle, sexuelle Behandlung von Minderjährigen, wo man so einfach Rüste abschneidet und so weiter an Minderjährigen. Da gibt es wirklich ganz, ganz böse Sachen.


Wir haben sexuelle Selbsterfahrungsräume in Kitas, wo sich also Pädophile an Kitas bis hin oder Pädophilinnen und so weiter. Es gibt da ja jede Prägung. Wir haben Drogen, die legalisiert worden sind und so weiter.


Da gibt es ja viel Kritik auch an der jetzigen Ampelregierung, was da alles falsch gelaufen ist. Ich habe das jetzt so verstanden, dass wir da auch wirklich nochmal genauer hingucken müssen beim Kinderschutz und beim Kindeswohl. Und so manches vielleicht auch rückgängig machen müssen.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:30:08 - 1:31:34)

Gut, also sagen wir mal so, wir kommen aus einem normalen Kindergarten. Ich meine, es ist wichtig, dass Kinder frühzeitig auch wissen, was los ist. Also das muss man schon sagen, dass man die Kinder auch aufklärt.


Mittlerweile haben neunjährige Mädchen, kommen schon in die Pubertät, beziehungsweise haben da ihre Regelblutung schon, und da muss man dann auch sagen, okay, das ist Grundschule. Ich kenne selber auch in Rot, sobald man schon dabei war, alles andere so kuscheligen und so weiter. Das muss man nicht unbedingt haben, was alles mit dazugehört.


Und da kommen ja auch politische Parteien, die da diesbezüglich ein bisschen näher stehen. Auf der anderen Seite glaube ich schon, wenn es jetzt auch um die körperlichen Geschichten geht, wir haben trotzdem die Familiengerichte drin und da geht es auch wieder um Kompetenz, Erfahrung und so weiter. Du hast die medizinischen Aspekte dabei, dann hast du eigentlich auch die Eltern dabei.


Und wo es halt schwierig wird, ist, wenn du, und das war halt die alte Regierung, oder die noch im Amt befindliche Regierung, die da über das Ziel bei manchen Bereichen hinausgeschossen ist, vom Selbstbestimmungsgesetz, und wenn der Siebenjährige schon weiß, dass er im falschen Körper ist. Also da muss man sagen, Achtung, Vorsicht an der Bahnsteinkante, mit Maß und Ziel. Und da einfach auch nochmal vielleicht das eine oder andere auf den Prüfstand stellen, was ich jetzt gar nicht ausführen kann und will.


Aber das sind Themen, die auch insgesamt in Familienmitglieder hineingreifen. Und da muss man dann auch ein bisschen drauf schauen.


[Guido R. Lieder] (1:31:34 - 1:31:50)

Ja, wobei es gibt ja Hoffnung, also es kommt ja aus den USA die revolutionäre Idee, ganz neu, dass es nur zwei Geschlechter geben würde. Also 99 Prozent der Menschen wissen es ja angeblich, aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und so weiter bei einigen Parteien scheint es noch nicht so ganz angekommen zu sein.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:31:50 - 1:32:59)

Also grundsätzlich gibt es zwei Geschlechter und es hat aber schon immer, wie wir in der Schule waren, Herrn Aphroditen gegeben, ja, also das hat man auch irgendwann mal gelernt. Und es gibt ja auch eine Stabhochspringerin, die jetzt ein junger Mann ist. Ich glaube, wir haben die damals auch angeschaut als vielleicht doch eher homosexuell oder sowas.


Und dann hat sich herausgestellt, dass er transsexuell ist, ja. Und da fassen wir uns als Sportler auch an die Nase und sagen, Mensch, das geht ja nicht. Und wer wirklich im falschen Körper steckt und wer das erkennt und wer dann weiß, dann sollte man dem das auch das Leben nicht noch zusätzlich erschweren.


Das muss man einfach mal sagen. Aber das könnte nicht für einen Siebenjährigen. Also da muss ich sagen, okay, das geht halt einfach nicht.


Dafür sind dann die späteren Jahre auch noch da. Und ich bin ein Fuchs und was der Geier, was es alles gibt. Wenn die Menschen das wollen, dann sollen sie es machen.


Aber da, wenn es wirklich um die Persönlichkeitsrechte geht und wo auch die Eltern mitsprechen und das Gericht und der Arzt, dann ist das eine runde Geschichte. Und dann kann man das auch weiterentwickeln.


[Guido R. Lieder] (1:32:59 - 1:33:16)

Also wobei wir fast beim Kindeswohl, beim Kinderrechten sind und so weiter. Also ein großes Thema. Wir haben noch ganz, ganz viele Themen, aber leider rennt uns jetzt die Zeit davon.


Wir machen noch mal eine Fortsetzung auf jeden Fall. Und ich glaube, morgen, nicht morgen, nächstes Jahr ist bei Ihnen, glaube ich, Kommunalwahl. Wann ist die in Bayern?


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:33:16 - 1:33:29)

Am 8. März 2026 sind in Bayern wieder Kommunalwahlen. Da werden die Bürgermeister, Landräte, Oberbürgermeister, Kreisrätinnen und Kreisräte, also die Kreistage, werden da gewählt und auf sechs Jahre werden die bei uns gewählt.


[Guido R. Lieder] (1:33:29 - 1:33:31)

Oh, sechs Jahre. Das ist, glaube ich, normalerweise fünf Jahre, oder?


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:33:32 - 1:33:44)

Es ist unterschiedlich. In Baden-Württemberg werden Bürgermeister auf acht Jahre gewählt. Also es gibt, ich glaube, auch in Schleswig-Holstein, das ist halt Landesrecht.


Und das macht das Innenministerium. Und das ist halt in Bayern so geregelt, auf sechs Jahre.


[Guido R. Lieder] (1:33:44 - 1:33:49)

Dann schauen wir noch mal, dass wir da auf jeden Fall spätestens noch mal eine neue, also unser Team fortführen.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:33:50 - 1:34:50)

Sollte ich gewählt werden am 23. Februar, bleibe ich ja ein buntes Tag. Ich gehe nicht wieder als Bürgermeister zurück.


Deswegen bin ich dann hoffentlich auch über das Jahr hinaus. Und ansonsten, wenn ich nicht mehr im Familienausschuss sein soll, was ja auch keiner weiß, wo es einen vielleicht hinschwer schlägt, dann ist es zumindest immer Thema, wenn man in der kommunalen Familie irgendwo aufgewachsen ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich bin auch sehr für einen Sozi dankbar, der einmal Bürgermeister war im Deutschen Bundestag.


Das sind einfach Leute, die geerdet sind, die wissen, wo sie herkommen. Die wissen auch das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern auch zu schätzen. Die sitzen nicht in der Bubble Berlin, sondern die sitzen vor Ort.


Und das, glaube ich, ist auch wirklich was wert. Und deswegen ein kleiner Appell immer an die Leute, die kommunalpolitisch engagiert sind, dass sich der eine oder andere auch gern auf Landes- oder Bundesebene engagieren möge in den demokratischen Spektren. Und weil man einfach sagen könnte, es ist wichtig, auch Menschen zu haben, die nicht den üblichen Werdegang Kreissaal, Hörsaal, Plenarsaal hat, sondern vielleicht auch mal ein bisschen was gearbeitet haben.


[Guido R. Lieder] (1:34:51 - 1:35:24)

Ahnung vom Leben hat. Wäre von Vorteil. Wäre von Vorteil.


Gut, wir führen unser Gespräch fort, vielleicht demnächst auch in einer etwas größeren Runde mit mehreren von der CSU bezüglich Familie und so weiter. Sollen wir die Parteien nochmal an sich vorstellen. Ich bedanke mich jetzt auf jeden Fall sehr, sehr herzlich, dass wir es noch zeitlich dazwischen schieben konnten.


Und wünsche Ihnen ganz persönlich auch ganz, ganz viel Erfolg. Das machen wir immer, weil wir einfach auch immer uns freuen, wenn wir sprechen können und so weiter. Und hoffe, dass wir uns dann demnächst sehen.


Und wenn die Legislatur beginnt und einfach ganz, ganz viel Erfolg.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:35:25 - 1:35:56)

Vielen herzlichen Dank, Herr Lieder, auch Ihnen und Ihrem Verband. Das ist wichtig. Viele Mitstreiter, die auf dem Strick auf die gleiche Richtung ziehen.


Und einfach der Austausch ist wichtig. Das muss man einfach sagen. Austausch zwischen Verbänden und der Politik.


Und da können halt alle mit dazu, um dann auch das Ergebnis, was dann oftmals auch ein Kompromiss ist. Aber es darf nie arg auf eine Seite fallen und nie auf eine andere. Und ich glaube, in der Erziehung ist das Gleiche, genauso wie in der Politik.


Und das ist mein Petitum und auch mein Anspruch für mich selber.


[Guido R. Lieder] (1:35:56 - 1:36:00)

Ja, wir versuchen alle, dass wir Verbesserungen erzielen können, gemeinsam.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:36:00 - 1:36:01)

Genau. Super.


[Guido R. Lieder] (1:36:02 - 1:36:05)

Okay, alles Gute. Bis bald. Tschüss, ade.


[Ralph Edelhäußer  (CSU  MdB)] (1:36:05 - 1:36:05)

Ciao.