10. Die Apokryphen 

bekannten apokryphischen Bücher

Judith 

(fiktives Geschichtsbuch)  um 100 v.Chr.

Tobit (Tobias)

(romantische Novelle)      um 180 v. Chr.

Baruch                                

(prophetische Weisheit)   im 1. Jh. v. Chr.

Brief des Jeremia                 

(Teil des Buches Baruch)  um 300 v. Chr.

Jesus Sirach                        

(Sprüche-Sammlung)        um 175 v. Chr.

Weisheit Salomos                

(philosophische Schrift)      um 50 v. Chr.

Psalmen Salomos

(Lieder, Visionen)                um 40 v. Chr.

Zusätze zu Ester               

(Version zum Buch Ester)     2. Jh. v. Chr.

2. bis 4. Buch Esra                 

(Zusätze zum Buch Esra)  um 125 v. Chr.

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 1. bis 4. Buch der Makkabäer  (Historische Betrachtung)            130 v. Chr. bis 90 n. Chr.

 Zusätze zu Daniel                     vier griechische Geschichten                    vom 2. Jh. v. Chr.

          1. Susanna und Daniel                      2. Bel zu Babel (Die Götzenpriester)

          3. Bel und der Drache           4. Gebet Asarjas und der Lobgesang der drei Jünglinge

 Gebet Manasses                             (Kurzes Gebet )                                   vom 1. Jh. v. Chr.

 Buch der Jubiläen                 (Neufassung Genesis bis Exodus)                     um 125 v. Chr.

Navigierungshilfe

Baruch

Zusätze Ester

Makkabäer

Daniel

 

Begriff / Biblische Bedeutung

Der Begriff Apokryphen kommt aus dem Griechischen und bedeutet „verborgen, im Dunklen" und umfasst sinngemäß die versteckten Botschaften in den Geschichten.

Ursprünglich bestand die Sammlung aus Geschichten, deren Inhalte sich zu weit von der Glaubwürdigkeit entfernten und nicht ins religiöse Konzept passten. Die Sammlung wurde dennoch stetig erweitert und einige Texte wurden erst in jüngerer Zeit gefunden. Der Kern

der Schriften entstand etwa zwischen 200 v.Chr. bis 400 n.Chr. und wurden im jüdischen Glauben als „außenstehende Bücher“ betrachtet, waren also nie Teil des jüdischen Tanach.

In der griechischen Bibel Septuaginta wurden sie allerdings mit aufgenommen. Später im Christentum wurde unterschiedlich mit den Schriften verfahren, entweder wurden sie völlig

weggelassen, nur teilweise übernommen oder einige Schriften im Bibelwerk verstreut.

Die Bibelübersetzung nach Dr. Hermann Menge enthält zumindest 13 der 16 Schriften,

aber auch im Internet findet man komplett alle Apokryphen.

Die Sammlung der Apokryphen enthält heute nicht nur die Geschichten, sondern beinhaltet

Briefe, Weisheiten, Lieder und eine apokalyptische Schrift.

Viele Autoren haben ihren Büchern einen Ehrennamen gegeben, um ihr Werk aufzuwerten.

Personen wie Salomo, Jeremia, Esra oder Baruch haben mit der Schrift nichts zu tun.

Obwohl die apokryphischen Schriften nicht Teil der jüdischen Bibel sind, so sind einige

Bücher Teil der jüdischen Religion. Die Makkabäer-Bücher wurden von den damaligen

Pharisäern eher als ketzerische Schrift verstanden.

Als im Jahre 70 n.Chr. erneut der Tempel (durch die Römer) zerstört wurde, gaben die Priester den Makkabäern eine Mitschuld daran. Die Makkabäer (Hasmonäer) sahen sich

aber von Gott berufen und fühlten sich autorisiert in seinem Namen zu handeln. Die Priester sahen eher die Sündhaftigkeit in der Macht der Makkabäer, die ohne Gottvertrauen Vasallen der Römer waren. Somit waren die Makkabäer nicht von Gott berufen, sondern waren ein Werkzeug Gottes, die nicht ihre Sünden erkannten und das ganze Volk zum Strafgericht Gottes führten. Aufgrund jener Sichtweise wurden die Makkabäer-Bücher nicht in den

Tanach aufgenommen und um sich vor solchen und ähnlichen Schriften abzugrenzen, wurde die Bibel (Tanach) für abgeschlossen erklärt, um sie vor falschen Schriften zu schützen.

Die apokryphischen Bücher sind daher eine externe Sammlung, deren verborgene Inhalte,

das Tun und die Weisheit Gottes darstellen sollen und seine Liebe zu den Menschen, trotz ihrer Sündhaftigkeit.

Das Buch Judith

Der assyrische König schickte seinen Oberbefehlshaber Holofernes mit seinem Militär

gegen Israel, wegen der bisher mangelnden Unterstützung seiner Vasallen.

Doch die Assyrer stießen auf heftigen Widerstand bei der Festung Betulia und Holofernes fragte Achior, wieso die Israeliten so stark sein können. Der Ammoniter Fürst Achior verweist auf deren Gott, der den Israeliten hilft. Das aber empfand der Assyrerkönig als Beleidigung, da er sich selbst als Gott über alles ansah. Der Fürst Achior sollte daher mit

den Juden sterben, da er ihn für den Misserfolg verantwortlich machte und mit seinem

Gerede über den Juden-Gott seine Truppen ängstigte. Holofernes ließ die Festung erneut belagern. Nachdem die Wasservorräte knapp wurden, war der Festungskommandant Usija bereit sich den Assyrern zu ergeben.

Die schöne und gottesfürchtige Witwe Judith beklagte das mangelnde Gottesvertrauen und ging auf Gottes Geheiß ins Lager der Assyrer. Holofernes war von ihrer Schönheit und der Klugheit ihrer Worte so angetan, dass sie sich im Lager frei bewegen konnte. Eines Nachts war Holofernes so stark betrunken, dass Judith ihm den Kopf abschlagen konnte und sie

kehrte mit der Trophäe in die Festung zurück. Auf das Anraten von Judith griffen daraufhin die Soldaten das assyrische Heerlager an und mit Gottes Hilfe trieben sie die Feinde, mit großem Schrecken, in die Flucht. In einem Lobgesang rühmte Judith Gottes Taten und solange Judith lebte, wagte es keine fremde Macht mehr, Israel anzugreifen.

Jenes Märchen, in 16 Kapiteln, ist eine gern erzählte Geschichte zum jüdischen Chanukka-

Fest, dem Fest zum Gedenken der Wiedereinweihung des zweiten Tempels (164 v. Chr.).

In der Geschichte werden mehrere historische Unwahrheiten erzählt, angefangen vom

Namen des Königs, über die angeblich unbeugsame Festung und die Existenz von Judith. Doch die Geschichte erzählt eindrucksvoll, wie Gott die Feinde Israels zerschmettert,

wenn Israel seinem Gott vertraut.  

Das Buch Tobit und Tobias

Tobit lebt als Verbannter im assyrischen Ninive und als ihm Spatzenmist ins Auge fiel, erblindete er. Da er schon alt war, wollte er wenigstens seinen Sohn Tobias versorgt wissen. Er bittet Gott um Hilfe, worauf er sich an einem Schuldner in Ekbatana erinnerte.

Ein fremder Mann, Raphael, will daraufhin mit Tobias zu dem Schuldner gehen.

In der Stadt Ekbatana lebt eine Frau Sara, die von einem Dämon heimgesucht wurde.

Jeweils in der Hochzeitsnacht starben nacheinander die 7 Ehemänner.

Tobias verliebte sich in sie und Raphael, zeigte sich als Engel Gottes, der ein Heilmittel

gegen den Dämon hatte. Tobias nahm Sara zur Frau und kehrte zurück, worauf Tobit

wieder sehend wurde. Gemeinsam preisen sie Gott und dankten dem Engel Raphael.

Am Ende rät Tobit seinem Sohn Tobias und Sara fort zu ziehen, da er die Vernichtung

Ninives voraus sieht.  

Die 14 Kapitel sind an der Hiob-Geschichte angelehnt und zeigt, dass der feste Glaube an

Gott Früchte tragen wird und dass die Wege des Herrn, mitunter seltsame Wege gehen.

Das Buch Baruch

Das Buch ist umstritten und fehlt häufig im biblischen Kontext. Neben dem Buch gibt es

noch drei weitere apokalyptische Baruch-Bücher, die außerhalb der heiligen Schrift stehen.

Der Name des Buches bezieht sich aus den Begleiter und Schreiber des Propheten Jeremia

und vermittelt damit den Eindruck, im 7. oder 6. Jh. v. Chr. geschrieben worden zu sein.

Die wirklichen Autoren schrieben das Buch sehr viel später. Anhand von Textpassagen

wurde die letzte Version vermutlich im 1. Jh. v. Chr. erstellt.

Historisch beschäftigt sich das Buch (5. Kapitel) mit der Zeit der ersten babylonischen Bedrohung. Der Text fordert zur Geldsammlung für die Juden auf, die nach Babylon deportiert wurden. Im Jerusalemer Tempel soll für den babylonischen König ein Opfer dargeboten werden, um ihn milde zu stimmen. Gleichzeitig schließt sich ein Bußgebet an,

für die begangenen Sünden. Die folgenden Verse preisen die Weisheit, die Gott den

Menschen schenkte und sie vor der Vernichtung bewahrte. Am Schluss beklagt eine Witwe namens Jerusalem, in einer Sammlung von Liedern das Schicksal ihrer Kinder, worauf ihr Trost zugesprochen wird, mit der Hoffnung auf eine baldige Schicksalswende.

Der Brief des Jeremia

Der Text wurde häufig im 6. Kapitel des Buchs Baruch angefügt, aber in manchen Bibel- Versionen ist es ein selbstständiger Text. Ebenfalls wurde die Schrift von späteren Autoren geschrieben und befasst sich mit den ausländischen Einflüssen und Götzen, die das Volk Israel weder fürchten, noch folgen soll.

Das Buch Jesus Sirach

Das Buch wird auch „Die Weisheit Jesu“ genannt und umfasst 51 Kapitel in 7 Abschnitten.

Fragmente der Texte wurden erst sehr spät in unserer Zeit entdeckt. Die Kapitel 39 bis 44 wurden erst 1964 gefunden. Das Buch fehlt deshalb in den meisten Bibelfassungen oder ist nur teilweise aufgenommen worden. Inhaltsmäßig enthält das Buch eine umfassende Sammlung von Sprüchen zu den vielfältigsten Themen.

Beispiele: Und bleibe bei dem, was dir dein Herz rät; denn du wirst keinen treueren

Ratgeber finden. Denn mit seinem Herzen kann ein Mann oft mehr erkennen als sieben Wächter, die oben auf der Warte sitzen. (37,17–18). Ich wollte lieber bei Löwen und

Drachen wohnen, als bei einem bösen Weib (25,16).

Kernpunkt ist ein Reflektieren der Vergangenheit und preist die Helden Israels.

Zudem betont der Autor, die Bescheidenheit, das Ehren der Eltern, die Verantwortung des Menschen und erzählt von der Klugheit und Weisheit und der natürliche Beziehung zu Gott.  

Der erste Abschnitt widmet sich der Göttlichkeit der Weisheit und mahnt vor der Unwissen- heit, wie wenn Reichtum zu Geiz und Machtgier verleitet, und warnt vor den Torheiten im Umgang zwischen Reichen und Armen.  

Im zweiten Abschnitt wird dargelegt, wie Gott alle Dinge schuf und wie durch seine Gnade

eine moralische Besserung der Menschheit möglich wird. Teil drei befasst sich mit der Weisheit als Grundlage des Gesetzes und es werden dazu Lebensregeln und -sprüche formuliert. Verhaltensregeln sind das zentrale Thema in Abschnitt vier und stellt klar,

was verwerfliche und gottgefällige Opfer sind.

Abschnitt fünf beinhaltet Weisheiten gegenüber Frauen, Freunden, Ratgebern und Gelehrten. Ein philosophieren über die Schöpfung und den Menschen bildet den Rahmen für Abschnitt sechs. Dabei wird über die Mühsal des Lebens gesprochen, die Treue zu Gott, dem Elend der Menschen und dem Tod. Abschließend wird in Teil sieben eine Rückschau gehalten über Gottes Wirken von der Väterzeit (Abraham) bis zur Gegenwart, als Nehemia Statthalter von Jerusalem wurde.

Die Weisheit Salomos 

In 19 Kapiteln wird über die Weisheit philosophiert, sowohl über die des Menschen, aber insbesondere über die Weisheit Gottes. Das Buch wurde mit dem Ehrennamen Salomo versehen, womit die Autoren dem Werk einen besonderen Status geben wollten.

Inhaltlich appelliert der erste Teil des Buches an die Weisheit und Gerechtigkeit, deren

Lohn die Tugend ist. Der Gerechte wird ein glücklicheres Leben führen als der Sünder, trotz so mancher möglichen irdischen Leiden. Der zweite Teil widmet sich den Regierenden, die

in einer besonderen Verantwortung stehen und sich um Weisheit bemühen sollten. Der dritte

Teil ist eine geschichtliche Rückbesinnung und belegt die Weisheit Gottes, erklärt wie weise

und gerecht Gott die Welt regiert. Aufgrund dessen ermahnt die Schrift den Leser, die falschen Religionen konsequent abzulehnen und sich vor der griechischen Gedankenwelt

zu hüten und sich nicht verführen zu lassen.  

Die Psalmen Salomos

Das Buch besteht aus 18 Dichtungen, von denen einige Teile erst in jüngster Zeit gefunden wurden. Der Name Salomo wurde erneut als Ehrenname benutzt. Aufgrund der inhaltlichen Bezüge zum Römer Pompeius und dessen Tod, haben die Autoren die Schrift vermutlich

um 40 v. Chr. erstellt. Schwerpunkt der Psalmen ist die Gerechtigkeit Gottes und reflektiert die Gottesbeziehung zu den Frommen, im Verhältnis von Gerechten und Frevlern.

Unter anderem wird Leiden als Strafe für Sünder verstanden, aber für die Gerechten als Erziehungsmaßnahme. Abschließend wird eine apokalyptische Vision erzeugt, in der ein Nachfahre des Königs Davids der Messias sein wird und das Volk in die Endzeit führen wird.

Psalm 151: Um die Vision zu unterstreichen erzählt der Psalm kurz die Geschichte von

David und Goliath und wie David durch Gott zum König wird. Die kurzen Lobpreiszeilen

sind in der deutschen Bibel nicht zu finden, aber in der anglo-amerikanischen Bibel.  

Zusätze Ester

Das Buch beinhaltet die griechische Fassung der hebräischen Schrift. Im Unterschied zum

Buch Ester bleibt Gott hier unerwähnt und kennzeichnend sind hier neue 6 Abschnitte enthalten. Sie beschreiben Mordechais Traum; Xerxes Brief (zur Vernichtung der Juden);

die Gebete von Mordechai und Ester; die erste Audienz bei Xerxes; Xerxes Brief (indem er

die Juden lobt); und die Deutungen von Mordechais Traum. Ansonsten ist die apokrypische Schrift identisch mit dem biblischen Buch Ester.

2. bis 4. Buch Esra

Die Bücher wurden vermutlich zwischen 150 und 100 v. Chr. geschrieben und die Bücher

2 und 3 sind im Prinzip Zusätze zum biblischen Esra-Buch. Im Wesentlichen schildern die Bücher 2 und 3 die Ereignisse vom Ende Judäas bis zur Zeit Nehemias.

Textlicher Schwerpunkt ist der Wiederaufbaus des Tempels und die Selbstverwaltung

Jerusalems unter Nehemia.

Eine Besonderheit in den Büchern ist das Streitgespräch, beim Perserkönig Darius, über

das Stärkste in der Welt. Einer meinte, es ist der „Wein“, ein anderer sagte, es wäre der „König“, aber der Jude Serubbabel meinte, dass es die „Wahrheit“ wäre. Schließlich sollte

 das Volk entscheiden und sie riefen: „Gott ist die Wahrheit, der Stärkste von allen!“ Beeindruckt davon erlaubte König Darius den Wiederaufbau des Tempels und der Stadt Jerusalem.

Das 4. Buch Esra enthält 7 apokalyptische Visionen und wurde deutlich später verfasst.

In den Visionen geht der Autor der Frage nach, wie man Gott noch vertrauen und zu ihm halten kann. Obwohl sich die Visionen auf die Tempelzerstörung durch die Babylonier beziehen, wird im textlichen Stil deutlich, dass eine erneute Zerstörung des Tempels bevor steht. Im Jahre 70 n.Chr. waren es die Römer, die den Tempel und Jerusalem vernichteten

und das Land Judäa, den Namen ihrer Feinde gaben. Als Palästina (Philister) war somit den

Juden die Heimat genommen und sollte bis in unsere Zeit zum Kernstreit zwischen Juden

und Palästinenser werden (Anspruch auf das Land).  

1. bis 4. Buch der Makkabäer

1. Buch der Makkabäer wurde vermutlich um 130 v. Chr. geschrieben. Es schildert die

historischen Abläufe bis zur Machtergreifung der Makkabäer. Einleitend wird über den griechischen König Alexander, den Großen, berichtet und wie es zur Teilung des Reiches

kam. Den Schwerpunkt bildet dann die Gewaltherrschaft des Seleukiden Königs Antiochus

über Judäa. Es wird über den Beginn des Aufstandes berichtet, von den Freiheitskämpfen

unter Judas Makkabäus bis hin zur Autonomie und dem Hohepriester Simon.

 

2. Buch der Makkabäer könnte um 100 v.Chr., aber auch deutlich später geschrieben

worden sein. Das Buch beginnt mit zwei Briefen an die jüdische Gemeinde in Ägypten,

mit der Aufforderung, das Tempelweihfest (Chanukka) zu begehen. Anschließend werden

rechtfertigend für die Makkabäer-Herrschaft, die großen Taten von Judas Makkabäus  

(noch einmal) ausgeführt. Erneut werden die schrecklichen Taten des Seleukiden Königs

(über Syrien) Antiochus ausgeführt und die Heldenhaftigkeit von Judas dargestellt.

3. Buch der Makkabäer ist wahrscheinlich um 30 n.Chr. entstanden. Stilistisch wird hier

ein Bruch zu den ersten beiden Büchern deutlich und inhaltlich wechselt das Geschehen

nach Alexandria (Ägypten). In der Geschichte eroberte der ptolemäische König Philopator

die Stadt Jerusalem und als er den Tempel betreten (entweihen) will, wird er plötzlich

gelähmt und kann nicht mehr sprechen. Aus Rache dafür ließ der König in Alexandria alle Juden zusammen treiben und wollte sie von Elefanten zertrampeln lassen. Doch das Gebet von dem Priester Eleasar wurde von Gott erhört, sodass sich die Elefanten gegen die gelähmten Feinde wendeten und die ägyptischen Soldaten zertrampelten. Daraufhin erkennt König Philopator die Macht des jüdischen Gottes an, lässt die Juden frei und händigt ihnen einen Schutzbrief aus und sie dürfen ein Freudenfest zu Ehren Gottes feiern.  

4. Buch der Makkabäer vermutlich um 90 n.Chr. in Syrien entstanden. Die Juden waren

inzwischen heimatlos geworden und es stellte sich für sie die Frage nach Gott und einem

gottesfürchtigen Leben in der Diaspora. Das Buch beginnt mit einer Art philosophischer Diskussion im griechischen Stil und versucht die Juden dazu anzuhalten, trotz heidnischen Umfeld, an der Gesetzestreue festzuhalten. Schwerpunkt bildet dabei eine Art Affekt- und Tugendlehre. Um diese Lehre anschaulich zu gestalten, folgt dazu die Geschichte von den

Martyrien des Eleasar, der sieben Brüder und ihrer Mutter. Beispielhaft wird hier deren

Standhaftigkeit und Treue gegenüber der Tora geschildert, die sogar den gewaltsamen Tod

in Kauf nehmen. Die Geschichte soll die Gültigkeit der These von der Überlegenheit der Vernunft über die Begierden belegen.

Daniel - Bücher

Susanna und Daniel

Die Geschichte erzählt von einer schönen Frau, die beim Baden von zwei alten Männern bedrängt wurde. Sie sollte sich ihnen hingeben und drohten ihr an, sie ansonsten des

Ehebruchs zu bezichtigen. Susanna verweigerte sich ihnen jedoch und wie angedroht,

wurde sie des Ehebruchs angeklagt und wurde zum Tode verurteilt. Daniel nahm aber

die Ankläger ins Kreuzverhör und da sie sich widersprechen, wurde klar, dass die alten

Männer Lügner waren. Susanna wurde rehabilitiert und die Lügner mussten stattdessen sterben. Die Geschichte sollte vorrangig die Weisheit von Daniel belegen.

Bel zu Babel (Götzenpriester)  

Daniel entlarvt die Priester des Bel-Glaubens als Betrüger. Da die sich dargebrachten

Opferspeisen nicht ihr Gott nahm, sondern die Priester hielten nachts damit ein heimliches Festmahl ab.

Bel und der Drache (Die Löwengrube) 

Daniel wagte es, den angebeteten Drachen der Babylonier zu vernichten, indem er dem Drachen einen präparierten Kuchen darbot, worauf der Drache explodierte. Erzürnt warfen

ihn die Babylonier in eine Löwengrube. Doch die Löwen zerfleischten ihn nicht, somit

konnte Daniel auf wundersamer Weise von einem Engel gerettet werden. Aber jene die

Daniel angeklagt hatten, wurden stattdessen in die Löwengrube geworfen und gefressen.

Das Gebet Asarjas und der Lobgesang der drei Jünglinge  

Auf der Basis des 3. Kapitels der Daniel-Geschichte, wurden die Gebete der verurteilten

Männer abgedruckt. Im Text wird dann der Ausgangspunkt klar. Die drei Juden weigerten sich den babylonischen Gott zu ehren, worauf sie lebendig in den Feuerofen geworfen

wurden. Gott erhörte ihre Gebete, wodurch die Jünglinge unverletzt blieben und der babylonische König beeindruckt war und daraufhin sie und ihren Gott ehrte.  

Das Gebete Manasses   

In dem Gebet stellt sich der Autor vor, was der reumütige König Manasse gebetet haben

könnte, bevor er nach Babylon deportiert wurde. Inhaltlich spricht das Gebet von der Macht

und Gnade Gottes. Geschrieben wurde das Gedicht vom büßenden Sünder vermutlich im

1. Jahrhundert v. Chr.  

Das Buch der Jubiläen  

Das Buch erzählt die gesamte Geschichte zwischen der Erschaffung der Welt und der Übergabe der Gesetzestafeln am Sinai (Exodus) wieder. Die neue Version der Tora führt

spezifische Details aus und versucht, jedes Ereignis nach „Jubiläen“, Jahren, Wochen und

Tag zu datieren. Wesentlich dafür ist die Einteilung des Textes und der Jubiläen, im

Zusammenhang mit der Zahl 7.

Das Werk enthält zahlreiche Speise- und Reinheitsvorschriften. Hierbei bestehen eine Jahrwoche aus sieben Jahren und ein Jubiläum aus sieben Jahrwochen; ein Jubiläum umfasst somit 49 Jahre (7 x 7).

Ein großer Abschnitt beschäftigt sich mit den Engeln. Engel werden hier in vier Klassen unterschieden: „Engel des Angesichts“, „Engel der Heiligung“, „Engel der Natur“ und „Schutzengel“. Berichtet wird auch über die Erschaffung der Engel am 1. Schöpfungstag

und ebenso über die sündhafte Verbindung abtrünniger Engel mit Menschentöchtern.

Das Buch wird auch kleine Genesis genannt und entstand etwa um 125 v. Chr. und ist in

den meisten Bibelfassungen nicht enthalten